Das Recht, zu WIDERstehen

Ein Projekt aus dem Trentino

Die Klimakrise ist das Dilemma des neuen Jahrtausends – auf Umwelt-, Wirtschafts-, Politik- und Sozialebene. Obwohl es sich um ein von Menschen verursachtes Phänomen handelt, sind nicht alle gleichermaßen dafür verantwortlich, und die Folgen treffen nicht alle gleichermaßen: Die Unterschiede zwischen Reich und Arm, Männern und Frauen, Jungen und Alten werden dadurch verschärft und bestehende soziale Ungleichheiten verstärkt. „Deshalb sind wir aufgebrochen.“ Sara Segantin und Alice Franchi. 

Das Recht, zu WIDERstehen

Vom Trentino nach Panama 

 „Wir haben es noch vor Augen und in der Seele. Mirnas Blick, gerade einmal achtzehn Jahre alt, ihr leuchtendes Kleid mit roten und blauen Stickereien, ein Neugeborenes auf dem Rücken, die Wut in ihrer Stimme – die Wut von jemandem, der nun, verlassen, nicht mehr gehen kann. Um sie herum der Gestank von mit Zyanid und Quecksilber vergifteten Flüssen, aus der Ferne der beißende Rauchgeruch: verbrannte Erde. Sie hält das Kinn hoch, ihre Stirn bleibt ruhig, und in jedem ihrer rabenschwarzen Haare funkeln Ozeane voller Mut. Panama, die letzte Etappe von Diritto a REsistere – drei Monate unterwegs, 4000 Kilometer durch alle Länder Mittelamerikas: Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama.“  

Die Climate Justice Alliance definiert den gerechten Übergang als „eine Reihe von Prinzipien, Prozessen und Praktiken, die von einer gemeinsamen Vision geleitet werden, geografische Vielfalt berücksichtigen und gleichzeitig vereinend wirken. Sie sind darauf ausgerichtet, die wirtschaftlichen und politischen Potenziale aufzubauen, um von einer extraktiven zu einer regenerativen Wirtschaft zu gelangen.“ Frauen aus ländlichen Gemeinschaften sowie indigene Frauen – oft unsichtbare Stimmen, selbst in internationalen Netzwerken – stehen im Mittelpunkt von Resilienzpfaden und Widerstandsprojekten. Sie sind Hüterinnen ihrer Territorien und tragende Säulen ihrer Gemeinschaften.  

Das Recht, zu WIDERstehen

Zeit, zu bleiben 

„Wir sind von meinem Trentino aus gestartet, unterstützt von Viraçao Jangada in Trient und dem Muse, einem Symbol für eine Wissenschaft, die Menschlichkeit zeigt, in Partnerschaft mit der Rai und lateinamerikanischen Fernsehsendern.  

Dank der italienischen Medien erzählen wir, was ist: Reportagen, Artikel und vertiefende Analysen begleiten uns auf der gesamten Reise. Nach unserer Rückkehr sind wir in Theatern, Schulen und bei Veranstaltungen präsent. Alles, was wir tun können, um kleine Körner von Stimmen und Geschichten zu verbreiten. Es sind Tropfen, das wissen wir. Wir haben zu viel und doch zu wenig gesehen. Es ist Sehnsucht, Besorgnis, Rührung – und die Gedanken schweifen weit weg. Doch jetzt ist die Zeit, zu bleiben, nah zu gehen und weit zu blicken. Ich sehe mein Trentino und kremple die Ärmel hoch. Ich habe die Verwüstung gesehen, den Mut gelernt. Auch ich bin mein Land, und auch mein Land braucht mich. Hier, jetzt.“  

Diritto a REsistere ist eine Seite Geschichte, geschrieben von vielen Händen. Verflochtene Fäden, die von einer anderen möglichen Welt erzählen, von einem anderen Modell der Beziehung zwischen Menschen. Es ist tiefe Freundschaft, Austausch. Es sind Hähne, die um drei Uhr nachts krähen. Es sind Reis und Bohnen, es ist die Wärme des Teilens. Es sind Missgeschicke, Lachen und Begeisterung, Tränen, Angst und die Kraft, weiterzumachen, auch wenn man nicht mehr kann. Denn aufzugeben ist ein Privileg, das wir uns nicht leisten können. 

Trento, nicht zu versäumen das Wissenschaftsmuseum MUSE Museo delle Scienze

 

Klimagerechtigkeit ist nichts anderes als Krümel von Menschlichkeit, die sich nicht niedertrampeln lassen wollen.  

„Reklamieren wir gemeinsam, in hundert Sprachen, tausend Stimmen, unser Recht zu existieren. Unser Recht zu WIDERstehen.“ 

Was wir pflanzen, wie wir es anbauen, wie wir es essen, sind die Wurzeln unseres Seins und unseres Lebens auf dieser Welt.  

Wir kümmern uns darum

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Veröffentlicht am 03/02/2025