Grappa und Trentino – eine lange und glückliche Verbindung

Kaum ein anderes Produkt hat eine so enge Verbindung zum Trentino

Wissen Sie, was Grappa ist? Na klar, das ist ein Schnaps aus Trauben, oder? Fast richtig, aber nicht ganz. Ausgangsprodukt für Grappa sind zwar Weintrauben, trotzdem ist er weder ein Traubenbrand, noch ein Weinbrand. Denn Grappa wird nicht direkt aus Trauben destilliert – dann wäre er ein Traubenbrand. Grappa wird auch nicht durch Weindestillation gewonnen – dann wäre er ein Weinbrand, Brandy oder Cognac. Grappa wird aus Trester destilliert, aus den vergorenen Pressrückständen bei der Weinherstellung. Grappa ist also ein Tresterbrand, der sich nur dann „Grappa“ nennen darf, wenn er in Italien hergestellt wurde.

Die Grappaproduktion hat im Trentino eine jahrhundertealte Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde und ihre Wurzeln in der Geschichte hat. Aus historischen Dokumenten wie die Edikte der Fürstbischöfe geht hervor, dass der Grappa schon vor dem 16. Jahrhundert bekannt war

Grappa aus dem Trentino: Ein erlesenes Destillat, das nach Norditalien schmeckt

Unter Trester versteht man die Pressrückständen bei der Weinherstellung

Allerdings wurde Grappa damals als medizinisches Heilmittel verwendet, insbesondere zur Linderung von Entzündungen. Angesichts der „therapeutischen“ Notwendigkeit gab es also viele Anlässe, ein wenig Grappa zu schlürfen, und ob Sie glauben oder nicht, noch heute verwenden viele Trentiner das Destillat bei Haushaltsschmerzen.

Grappa-Brennen ist eine Kunst, die von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Es gibt keine Schule, auf der man das Verfahren erlernen könnte. Das einzige was zählt sind Erfahrungswerte. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hat der Trentiner Kupfermeister Tullio Zadra einen bedeutenden Beitrag zur Qualitätssteigerung des Grappas geleistet. Er hat im Trentino das Wasserbad-Destillationsverfahren eingeführt.

Grappa aus dem Trentino: Ein erlesenes Destillat, das nach Norditalien schmeckt

Eine langsame Verarbeitung und ständige Kontrolle führen zu einem hochwertigen Produkt

Die Destillierapparate von Tullio Zadra waren eine echte Revolution. Dabei wurde der Traubentrester in geringeren Mengen als üblich in den Kessel eingeführt, um so einen besseren Extraktionsprozess der Aromen und ein hochwertigeres Ergebnis zu garantieren. Kurz gesagt, auch beim Grappa hat die Reduzierung der Quantitäten die qualitativen Ergebnisse erhöht. Die Prinzipien dieser Technik folgen den alten Regeln der indirekten Wärmequelle, der langsamen Verarbeitung und der ständigen menschlichen Kontrolle. Diese Methode erfordert vom Produzenten viel Geschick und Geduld, denn er muss den gesamten Prozess aufmerksam verfolgen und ständig die Temperatur kontrollieren. 

Auch wenn im Laufe der Zeit die moderne Technik die Grappa Herstellung vereinfachte, so sind es doch das Wissen und die Fähigkeiten der Brennmeister, welche die Grappas aus dem Trentino so einzigartig machen.

Grappa aus dem Trentino: Ein erlesenes Destillat, das nach Norditalien schmeckt

Das althergebrachte Wissen und die Erfahrung der Brennmeister machen den Trentiner Grappa besonders

Wissen Sie, was die Unterschiede zwischen weißen und "gelben" Grappas sind?

Vorneweg sei gesagt, dass die Traubensorte, egal ob Chardonnay oder Gewürztraminer, für die Farbe des Grappa unerheblich ist, denn nach dem Brennvorgang ist das Destillat immer klar, transparent und farblos.
So ist das völlige Fehlen von Fremdstoffen eines der wichtigen Qualitätsmerkmale eines guten Grappas. Weißer Grappa wird gewonnen, wenn er am Ende des Destillationsprozesses nach einer „Ruhezeit“ in Stahl- oder Glasbehälter umgefüllt wird. Diese Art von Behälter garantieren die farblose Reinheit und den natürlichen Erhalt der Tresteraromen.
Grappas, die unterschiedliche Farbnuancen von Bernstein bis rotbraun aufweisen, haben mindestens 12 Monate in Holzfässern gelagert. Dabei nimmt die hochprozentige Flüssigkeit Farb- und Geschmacksstoffe aus dem Holz auf und der Grappa trägt den Beiname „Grappa barrique“ oder „Grappa barricata“. Im Gegensatz zu jungen und weißen Grappas überwiegen bei gealterten Grappas süße Düfte, wie Vanille und Trockenfrüchte.

Die Nacht der brennenden Destillierkolben

 in den Zentrum der traditionellen Grappaherstellung
erlebt

Das Instutut Tutela Grappa del Trentino garantiert höchste Qualität

 

Das Institut Tutela Grappa del Trentino vereint 24 Brennereien und kontrolliert sich selbst. Das Institut hat die Aufgabe, die Qualität der Grappa-Produktion zu verbessern, zu schützen und zu fördern. Dabei darf nur Trentiner Trester verwendet werden. Den Trentiner Qualitätsgrappa erkennt man leicht an dem Logo mit dem Dreizack, das jede Flasche ziert. Ein Zertifikat bescheinigt mehrere sehr strenge Kontrollen, die einen hochwertigen Produktionsprozess bestätigen. Die Marke hingegen bescheinigt die Herkunft aus dem Trentino.

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Veröffentlicht am 29/11/2023