10 Fragen und Antworten zu den Dolomiten
Alles was Sie über diese wunderschönen Berge, eine Weltnaturerbe, wissen sollten
Was sind die Dolomiten? Wo befinden sie sich? Was ist die Enrosadira? Zehn Fragen und zehn Antworten, um alles über diese Berge zu wissen. Ein Meisterwerk der Natur!
#1 - Was sind die Dolomiten?
Die Dolomiten sind eine Gebirgsgruppe in den italienischen Ostalpen. Die Besonderheit dieser Berge aus Dolomitgestein ist, dass das Gestein hauptsächlich aus dem Mineral Dolomit besteht.
Dadurch erhalten die Dolomiten ihre helle Farbe, die sie so faszinierend und reizvoll macht und der auch das spektakuläre Phänomen der Enrosadira zu verdanken ist. In der Antwort auf die zehnte Frage erzählen wir, was es damit auf sich hat!
#2 - Wo befinden sich die Dolomiten?
Vereinfacht gesagt, liegen die Dolomiten im Nordosten Italiens und zwar in den Provinzen Trento, Bolzano, Belluno, Verona, Vicenza, Udine und Pordenone.
#3 - Warum sind sie ein Weltnaturerbe?
Am 26. Juni 2009 nahm das Welterbekomitee der UNESCO auf seiner Tagung in Sevilla die Dolomiten aufgrund ihrer weltweit einzigartigen Gebirgslandschaften in die Liste des Welterbes auf.
Ihre besondere geologische Zusammensetzung, die erstmals vom französischen Geologen Déodat de Dolomieu erforscht worden war, macht die Dolomiten zu einem einzigartigen Gebirge. Man braucht sie nur anzuschauen und erkennt sofort die landschaftliche Besonderheit: Steilwände, Gletscher, Felsnadeln, Felstürme und Zinnen sorgen für ein unvergleichlich schönes Naturschauspiel.
#4 - Wo kann ich sie im Trentino sehen?
Im Trentino gibt es vier Haupt-Dolomitengruppen (siehe Link zur Seite Dolomiten). Das sind zum einen Latemar und Catinaccio im nordöstlichen Teil des Trentino, zwischen dem Val di Fassa und dem Val di Fiemme; das Marmolada-Massiv mit dem Gletscher befindet sich im Val di Fassa; ebenfalls im östlichen Teil, wenn auch weiter südlich, liegen die Pale di San Martino im Bereich des Naturparks Paneveggio Pale di San Martino und die Brenta-Dolomiten, die einzige Dolomitengruppe westlich des Flusses Adige, die inmitten des Nationalparks Adamello Brenta vollständig auf dem Gebiet der Provinz Trentino liegt.
#5 - Wie komme ich dort hin?
Es gibt viele Wege, die auf die Dolomiten im Trentino führen, wir empfehlen u.a. folgende:
- Die Latemar-Gruppe: Sie ist leicht zu Fuß erreichbar dank der zahlreichen Wanderwege, die ab Pampeago, kurz hinter der Ortschaft Tesero im Val di Fiemme beginnen, oder man fährt mit den Bergbahnen von Predazzo zur Schutzhütte Passo Feudo (2175 m). Dies ist der Ausgangspunkt für die Wandertour, die zur (Schutzhütte) Torre di Pisa führt, die als Zugangstor zum Latemar gilt.
- Der Catinaccio ist mit einer modernen Seilbahn direkt vom Ortszentrum von Vigo di Fassa (San Giovanni di Fassa) aus erreichbar, so dass man in wenigen Minuten zum Belvedere del Ciampedìe auf 2.000 Metern Höhe gelangt. Die gleichnamige Schutzhütte ist einer der wichtigsten Ausgangspunkte für alle Touren in das Gebiet Catinaccio - Rosengarten. Auch die Sessellifte ab Pera sind eine empfehlenswerte Lösung. Mit den Sesselliften Vajolet 1 und Vajolet 2 in diesem Ortsteil von San Giovanni di Fassa erreicht man schnell das Pian Pecei. Von dort gelangt man zu Fuß in circa 20 Minuten nach Gardeccia. Alternativ dazu gibt es einen dritten Sessellift, der von Pian Pecei nach Ciampedìe führt.
- Marmolada: Sie können in Canazei starten und zum Passo Fedaia wandern, der auf 2.057 m Höhe liegt. Die umliegenden Bergkämme spiegeln sich im Wasser des dortigen gleichnamigen Stausees.
- Pale di San Martino: Wandern Sie durch die Gebirgstäler Val Venegia oder Val Canali, die von Fiera di Primiero aus leicht erreichbar sind. In der Nähe von San Martino di Castrozza können Sie die Kanzelbahn Colverde nehmen, die Sie bis zu den Füßen der Pale di San Martino und zur gleichnamigen Schutzhütte bringt. Oder Sie nehmen die Seilbahn Rosetta, die Sie bis ins Herz des Altopiano delle Pale trägt, dem Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Touren. Von dort ist die Schutzhütte Pedrotti alla Rosetta erreichbar.
- Brenta-Dolomiten: Es gibt im Wesentlichen vier Möglichkeiten, dorthin zu kommen.
- Vom Val Rendena können Sie die Bergbahnen nutzen, die nach Grostè führen oder zu Fuß ab der Ortschaft Vallesinella, die nicht weit vom Zentrum von Madonna di Campiglio entfernt liegt.
- In den Valli Giudicarie empfehlen wir die Zugangswege vom Val d’Ambiez, oberhalb der Ortschaft San Lorenzo in Banale bis zur Schutzhütte Agostini; vom Val d’Algone erreicht man die Schutzhütte Dodici Apostoli, einem der am weitesten entfernten und landschaftlich schönsten Ort der Brenta-Gruppe mit spektakulärer Aussicht auf den Adamello und den Presanella.
- Vom Val di Non empfehlen wir den Zugang zur Brenta-Gruppe von der Schutzhütte Peller oberhalb von Cles oder über das Val di Tovel.
- Erfahrenere Wanderer können die Dolomiten zu Fuß entdecken, aber auch mit den Bergbahnen dorthin gelangen, die von der Pradel-Hochebene oberhalb von Molveno in Paganella bis zur Schutzhütte Pedrotti führen.
#6 - Ist es kalt in den Dolomiten?
In der Regel ja, da man sich in den Dolomiten auf über 1500 m Höhe befindet (und mit den Seilbahnen leicht auch auf mehr als 2000 m gelangt).
Im Winter schneit es reichlich, ist also ideal für Skifahrer, während es im Sommer angenehm kühl ist. Dann sind die Dolomiten ein beliebtes Ziel von Ausflüglern, Kletterern und Radfahrern.
#7 - Welche Kleidung sollte man tragen?
Die richtige Kleidung ist ein Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte. Wenn Sie in den Bergen Urlaub machen möchten, benötigen Sie die richtige Ausrüstung und Kleidung. Im Winter sind für Schnee geeignetes Schuhwerk, wasserdichte Jacke und Kleidung, Mütze, Handschuhe und Schal oder Schlauchschal erforderlich, außerdem ein Paar Schneeschuhe, wenn man Schneewanderungen machen möchte. Wenn Sie zum Skifahren in die Dolomiten fahren, können Sie Ihre eigene Ausrüstung mitbringen oder Sie mieten sie in einem der zahlreichen Fachgeschäfte vor Ort.
Im Sommer sollten Sie, selbst wenn es warm ist, eine lange Trekkinghose, Trekkingschuhe, ein Funktionsshirt und eine Schirmmütze tragen, die Sie vor der Sonne schützt. Je weiter Sie nach oben kommen, desto weniger schattenspendende Vegetation gibt es. Bringen Sie immer auch ein langärmeliges Shirt und eine Wetterschutzjacke mit, insbesondere im Frühling und im Herbst. Nehmen Sie auf jeden Fall in jeder Jahreszeit auch einen Rucksack, eine Wasserreserve und Sonnencreme mit... die UV-Strahlung ist im Hochgebirge sehr stark.
#8 - Kann ich in den Dolomiten übernachten?
Ja, natürlich. Es gibt in den Dolomiten viele Einrichtungen mit Übernachtungsmöglichkeit wie beispielsweise die Schutzhütten. Es sind Unterkunftsbetriebe im Hochgebirge, die für die Aufnahme von Bergsteigern und Wanderern gedacht sind. Sie bieten natürlich nicht den Komfort eines klassischen Hotels, aber morgens im Herzen der Dolomiten aufzuwachen, ist ein unvergleichliches Erlebnis! Die Schutzhütten sind in der Regel vom 20. Juni bis 20. September geöffnet, diese Daten können sich aber je nach Wetterlage ändern. Ein Rat: Wenn Sie planen, in einer Schutzhütte zu schlafen, denken Sie daran, einen Schlafsack, Hüttenschlafsack oder Innenschlafsack mitzunehmen. In den CAI-Schutzhütten ist es Pflicht, einen Schlafsack mitzubringen!
Mutigere (und Erfahrenere) möchten vielleicht sogar in einem Biwak übernachten. Es sind kleine, nicht bewirtschaftete Unterkünfte für Bergwanderer im Hochgebirge, die nur mit dem Notwendigsten ausgestattet sind. Die Nutzung ist kostenlos und es kann vorkommen, dass man sich den Platz mit anderen Bergwanderern teilen muss, die für die Nacht dort Unterschlupf suchen.
#9 - Was kann man in den Dolomiten machen?
Sehr viel, die Art der Aktivitäten hängt natürlich von der Jahreszeit ab.
Im Winter kommen viele Touristen zum Skifahren in die Dolomiten. Die hervorragend ausgestatteten Pisten und das einzigartige Panorama machen diese Bergregion zu einem der beliebtesten Ziele für Skifahrer aus aller Welt: Orte wie Madonna di Campiglio, Canazei oder San Martino di Castrozza sind allen Wintersportliebhabern ein Begriff.
In der Sommersaison warten die Dolomiten mit Hunderten von Wanderrouten für Anfänger und erfahrene Bergwanderer auf. Die Touren führen häufig zu Sennerhütten und Schutzhütten, wo man eine Rast einlegen und etwas essen kann. Mit den vielen Bergbahnen (die bis in den Spätsommer geöffnet sind) gelangen Ausflügler bequem bis auf die Gipfel und ersparen sich den anstrengenden Aufstieg. Nicht nur für Trekkingliebhaber, sondern auch für Alpinkletterer, Trailrunner und Klettersteigwanderer (via ferrata-Liebhaber) sind die Dolomiten ein Magnet. Die Bocchette in den Brenta-Dolomiten sind ein Must für alle Bergliebhaber… und alle, die schwindelfrei sind.
Auch für viele Radsportbegeisterte sind die Dolomiten im Sommer der Favorit. Während sich MTB-Fahrer in einem der vielen Bikeparks auf alpiner Höhe vergnügen können, haben Rennradfahrer die Qual der Wahl bei den vielen traditionsreichen Strecken in den Dolomiten.
#10 - Was ist die Enrosadira?
Und hier nun die Frage, die wir uns bis zuletzt aufgehoben haben. Als Enrosadira wird das Phänomen bezeichnet, bei dem sich die Gipfel der Dolomiten im Licht von Sonnenauf- und -untergang rot färben. Dieses Phänomen ist das ganze Jahr über sichtbar, wirkt aber im Sommer besonders eindrucksvoll, weil die Abenddämmerung länger dauert.
Man kann die Enrosadira zwar beschreiben, aber sie gesehen zu haben, ist ein unvergleichliches Erlebnis. Es hat etwas Magisches, geradezu Erhebendes an sich und wird seit Jahrhunderten in die Sagen und Legenden der hier lebenden Menschen eingesponnen. Die berühmteste Sage ist die vom Zwergenkönig Laurin, der die Berge einst mit Rosen bedeckte, um die wunderschöne Prinzessin Similde für sich zu gewinnen.