Die Glockentürme des Trentino

Türme, die Erde und Himmel verbinden

Die schlanken, majestätischen Glockentürme unserer Dörfer und Täler scheinen die steilen Gipfel der umliegenden Berge nachzuahmen. Ihre langsamen, melodischen Glockenschläge dringen durch die Fenster und können sogar manchmal die wohlverdiente Ruhe deiner Ferien unterbrechen.

Doch ohne diese Türme würde unserer Landschaft ein unverzichtbares Stück ihrer Identität fehlen. Diese heiligen Bauwerke trotzen der Zeit und tragen dieselben freudigen Klänge in die Gegenwart, die einst den Alltag der Bauern begleiteten, das Gebet einläuteten oder das Ende eines Arbeitstages markierten.

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Duomo di Trento | © Madonna di Campiglio Azienda per il Turismo

Kirchen im Trentino: Ein Muss für Besucher

Im Trentino sind die Glockentürme mehr denn je ein Fingerzeig gen Himmel – genau wie die Berggipfel. Hier strecken sich Mensch und Natur gleichermaßen in die Höhe und laden dich dazu ein, den Blick zu heben, nachzudenken und erfüllt von Schönheit nach Hause zurückzukehren.

Von romanischen bis hin zu gotischen Türmen, vom Mittelalter bis in die Moderne – im Trentino ragen unzählige Glockentürme gen Himmel.

 

Auf den Spuren des Heiligen Vigilius

In der Stadt Trient erhebt sich der Dom, die Kathedrale von San Vigilio, mit ihrem markanten Zwiebelturm, der einst Sitz von Sitzungen des Konzils von Trient war. Geplant waren ursprünglich zwei Türme, doch der zweite wurde nie vollendet.

Die Zwiebelhaube des Turms, die eine Kerzenflamme symbolisiert, diente später als Vorbild für andere Kirchen im Trentino. In der Kirche von San Vigilio in Spiazzo, Val Rendena, wird die Tradition fortgeführt. Der Überlieferung nach kam San Vigilio von Trient nach Spiazzo, wo er von Heiden ermordet wurde.

Wenn du Zeit für eine meditative Wanderung hast, bietet sich der Cammino di San Vili an. Dieser Wanderweg verbindet Trient mit Madonna di Campiglio und folgt größtenteils der antiken Römerstraße, die San Vigilio im 5. Jahrhundert beschritt.

 

Die Werke des Malers Simon II. Baschenis

An der Fassade der Kirche in Spiazzo sowie in anderen Kirchen der Val Rendena und Val di Sole kannst du die Meisterwerke des Malers Simone II Baschenis bewundern. Sein bekanntestes Werk ist die „Totentanz“-Darstellung, ein wahres Meisterwerk, das an den Außenwänden der Kirche Santo Stefano in Carisolo und San Vigilio in Pinzolo zu sehen ist.

"Danza Macabra" von Simone Baschenis | © APT - Madonna di Campiglio, Pinzolo, Val Rendena

Barockkunst am Gardasee

Am Gardasee, in Riva del Garda, erwartet dich die Inviolata-Kirche, die bedeutendste Barockkirche des Trentino. Mit ihren Fresken, kunstvoll geschnitzten Holzbeichtstühlen und Marmorböden ist sie ein echtes Highlight. Besonders sehenswert ist das Fresko der Madonna mit Kind, das als wundertätig gilt.

In der fruchtbaren Landschaft der Val di Non liegt die Basilika San Zeno im gleichnamigen Ort. Hier beginnt der „Cammino Jacopeo d’Anaunia“, ein Pilgerweg, der den Spuren von Santiago de Compostela in der Nonstal folgt.

 

Im Val di Non

Im Nonstal findest du auch etwas ganz Ungewöhnliches. In dem hübschen Dorf Tregiovo gibt es einen einsamen Glockenturm, der von Wiesen, Wäldern und den Gipfeln der Maddalene-Gruppe umgeben ist. Die ursprüngliche Kirche war zu klein für die Gläubigen und wurde durch eine größere im Dorf ersetzt – der Turm blieb allein auf dem Hügel zurück.

Die Kirchen des Trentino

Orte der Ruhe und des Friedens

Im Fassatal ist die geschichtsträchtigste Talkirche: die von Vigo di Fassa, einem der "Schönsten Dörfer Italiens". Mit ihrem Turm und dem mit Lärchenschindeln gedeckten Dach beherbergt die Kirche Santa Giuliana wertvolle Fresken, darunter eine der wenigen erhaltenen Darstellungen der Dreifaltigkeit mit drei Gesichtern.

In Fiera di Primiero beeindruckt die Erzpriesterkirche Santa Maria Assunta mit ihrem gotischen Stil. Der hohe, bemalte Turm und das prachtvolle Innere mit Fresken, barocken Altären und einer historischen Orgel von 1900 sind ein Muss.

Mögen unsere Glockentürme immer ein Teil unserer Landschaft sein – um zu erzählen, wer wir waren und wer wir sind. Und um Orte der Ruhe und des Friedens zu zeigen, genau wie unsere Berge.

Die Reise geht weiter

Veröffentlicht am 20/02/2025