Chiesa di S. Stefano
Zwischen Sagen und Legenden dominiert Santo Stefano di Carisolo das Val Genova.
Die Kirche Santo Stefano steht auf einem Granitfelsen, der den Taleingang zum Val di Genova im Naturpark Adamello Brenta dominiert. Der nach Süden ausgerichtete, externe Teil der Kirche ist vollständig mit Freskomalereien des Künstlers Simone Baschenis verziert ist. Mit seinem Werk Danza Macabra (dt. Totentanz) hat er den Tod, der die Lebenden an seine Unausweichlichkeit erinnert, und die sieben Todsünden verewigt. Die Aufteilung der Protagonisten spiegelt eindeutig die Hierarchie der mittelalterlichen Gesellschaft wider: Die Adligen stehen jedem anderen Menschen vor, die Unterscheidung zwischen Geistlichen und Laien ist offensichtlich. An der nach Norden ausgerichteten Innenmauer der Kirche realisierte Baschenis 1534 ein riesiges Fresko von Karl dem Großen, das der kleinen Kirche einen enormen künstlerischen Wert verleiht.
Die Legende will, dass Karl der Große vor seiner Ankunft in Pinzolo eine kleine, einzeln stehende Kirche auf einem Felsvorsprung entdeckte. Er soll sie aufgesucht und hier ein Dokument mit den Erzählungen seiner Heldentaten hinterlassen haben. Sicher ist, dass die Kirche Santo Stefano erstmals 1244 erwähnt wurde und ihre künstlerische Ausgestaltung durch die Familie Baschenis im Jahre 1461 begann. Dennoch lassen die Ortsnamen Sot Castel, Mas del Castel und Fontana del Castel darauf schließen, dass sich auf dem Hügel einst eine vorgeschichtliche befestigte Siedlung befand, die vermutlich im Hochmittelalter genutzt wurde.