Manolo der zaubere Kletterer
“In den Bergen muss man manchmal zwei Schritte zurücktreten, um einen nach vorne machen zu können”
„In den Bergen muss man manchmal zwei Schritte zurücktreten, um einen nach vorne machen zu können. Es kann vorkommen, dass man ein Jahr warten muss, bis es ein paar Zentimeter vorwärts geht.“ Dies sind die Worte von Maurizio Zanolla, besser bekannt als Manolo oder Il Mago (der Magier), der als einer der Pioniere des Freeclimbing in Italien zählt. Als er mit 16 Jahren die Felsen für sich entdeckt und begonnen hat, mit bloßen Händen zu klettern, wusste er, dass er seine Berufung gefunden hatte. Er heiratet Cristina Zorzi, die mit ihm die Leidenschaft fürs Klettern teilt und gemeinsam haben sie zwei Kinder. Sein tägliches Leben ist alles andere als extrem: er liebt das Familienleben und verbringt die Winter mit seinen Kindern, während seine Frau arbeitet und er liebt es neben einem Wald zu leben, in einem Haus, das er, am Fuße der Pale di San Martino di Castrozza, selbst gebaut hat. Und doch war er der erste Italiener, der 1986 eine Kletterroute des Schwierigkeitsgrades 8b, die Ultimo Movimento, am Monte Totoga in Primiero, bezwungen hat. Und dort lebt und trainiert er auch heute noch. Er ist Bergsteiger und Bergführer, übt die Free-Solo Technik aus und zieht senkrechte Felsplatten den Felsvorsprüngen vor, unter Verwendung immer kleinerer Haken und prekärem Gleichgewicht. Als er 1992 in dieser Disziplin die Schwierigkeitsstufe 8a erreicht hat, mit dem Masala Dosa, an den Felswänden des San Silvestro, hat er die Pale di San Martino nicht nur als Trainingsort, sondern auch als Inspirationsquelle gewählt. Er hat zahlreiche Bücher über das Klettern in Primiero geschrieben und Preise und Auszeichnungen dafür erhalten; 2012 hat er sogar einen Film, mit sich selbst in der Hauptrolle, geschrieben: Verticalmente démodé. Und doch hat er es stets vermieden, an Sportwettkämpfe teilzunehmen.
Mauro Corona hat über ihn gesagt: „Hier liegt ein Leben in den Fingerspitzen. Ein Meisterwerk.“