Kellerei Pisoni, Leidenschaft und Tradition
Die zwei Besitzer und Cousins, Marco und Stefano, erzählen die Geschichte des Valle dei Laghi
Die Geschichte der Cousins Marco und Stefano, die die vierte Generation der Kellerei Pisoni verkörpern, ist eine Geschichte aus Leidenschaft, Arbeit und hervorragenden Weinen. Seit 1852 handelt die Familie im Valle di Cavedine mit Wein. Oreste und Giulio, die Großeltern von Marco und Stefano, übernahmen nach ihrer Rückkehr von der Schlacht in den Karpaten das Gut in Pergolese. Hier befindet sich heute das Weingut, zwischen dem blauen Gardasee, den grünen Weinbergen und den majestätischen Brenta-Dolomiten, im herrlichen Tal der Seen.
Marco erzählt uns die Geschichte dieser 16 Hektar Obst- und Weingärten, die seit den neunziger Jahren biologisch und biologisch-dynamisch bewirtschaftet werden und in der Sarche-Ebene und auf dem Hügel von S. Siro liegen.
„Stefano und ich verwandelten 1994 den von unseren Vätern, Arrigo und Luigi, übernommen Landwirtschaftsbetrieb in eine Gesellschaft. Und von unserer Familie haben wir die Leidenschaft für den Weinanbau geerbt. Ich kümmere mich um die Weinherstellung, den Verkauf und das Marketing, während mein Cousin für den Weinberg zuständig ist.“
„Mit unseren Nosiola-Trauben stellen wir Vino Santo her. Die Trocknung der Trauben dauert sechs Monate.“
Hier wird Nosiola, eine weiße Rebsorte, angebaut, deren Ursprung vermutlich im Valle della Laghi liegt. Es handelt sich um eine einheimische Sorte, die sehr gut zu Fisch passt. In Dokumenten aus dem Jahr 1500 wird mit Nosiola ein während des Konzils von Trient getrunkenen Wein bezeichnet.
Marco erklärt: „Mit den Nosiola-Trauben stellen wir den Vino Santo Trentino her, der sich von dem toskanischen unterscheidet, weil die Trocknung der Trauben sechs Monate dauert — in der Regel von September bis Ostern. Die Trocknung erfolgt auf Arele genannten Trockengittern, durch die der Wind durchbläst. In dieser Gegend weht am Nachmittag der Ora del Garda, der für diesen Wein eine grundlegende Rolle spielt.“
Der Vino Santo Trentino ist ein Slow-Food-Produkt und ein sehr konzentrierter Wein: „Es ist mehr als ein süßer Wein,“ fährt Marco fort, „er wirkt stärkend, wie eine Medizin für Körper und Geist. Es handelt sich um einen Wein, dessen Herstellung Jahre lang dauert. Bevor eine Flasche verkauft werden kann, muss er zehn Jahre in den Fässern reifen.“
In diesem Gebiet gibt es 8 Vino-Santo-Hersteller, 6 davon sind Winzer. Seit 2002 wurde auch die Genossenschaft Associazione dei Vignaioli del Vino Santo mit Sitz in Padergnone gegründet, wo sich auch das Museo del Vino Santo befindet.
Die Produktion dieses Weins ist auf ein paar tausend Flaschen pro Jahr begrenzt. Er passt sehr gut zu trockenem Mandelkuchen, wie z. B. Torta di Fregoloti, oder zu sehr schmackhaftem Blauschimmelkäse.
„Im Jahr 2011 entstand die Idee, einen wichtigen Rotwein herzustellen: Reboro“
Nicht nur Vino Santo. „Auf der Tradition der Traubentrocknung basierend entstand im Jahr 2011 die Idee, einen wichtigen Rotwein herzustellen“, erzählt Marco weiter. Dieser Rotwein wird Reboro genannt, weil er aus Rebo-Trauben hergestellt wird, die in den 50er Jahren von einem Forscher namens Rebo Rigotti aus einer Kreuzung von Teroldego und Merlot erfunden wurde.“
Reboro ist ein Wein, der aus getrockneten Trauben hergestellt wird, mit einem hohen Alkoholgehalt und einer längeren Haltbarkeit, der gut zu Fiorentina-Steaks und gegrilltem Fleisch passt.
Marco und Stefano führen das Weingut mit Innovation und Forschung weiter und erzählen ihre Geschichte mit Führungen und Verkostungen. „Wir haben Routen geschaffen, die vom Keller in den Weinberg führen und mit der Verkostung von Aufschnitt, Käse und Desserts enden. Natürlich gibt es hier in der Kellerei auch einen Direktverkauf.“