Alpe Cimbra: Der 5. Abschnitt des Friedensweges

Von der Hütte Lancia zum Vezzena-Pass, mit einer schönen Pause am Lago di Lavarone

Der fünfte Abschnitt des Friedensweges führt in vier Etappen von der Hütte Lancia zur Cima Vezzena und folgt den An- und Abstiegen einer tiefgrünen Hochebene. Auf etwa 78 km verflechten sich Geschichte und Natur. Diese Strecke, die bis auf 1900 m ansteigt und bis zum Ufer des Lago di Lavarone abfällt, regt zur Besinnung sowie zu Fragen und Gedanken an.

Beim Werk Serrada (Forte Dosso delle Somme), das auf der ersten Etappe dieses Abschnitts zu sehen ist, spielten Paolo Fresu und Daniele Di Bonaventura 2014, im Jahr des hundertsten Jahrestags des Ersten Weltkriegs „Il Silenzio“ an einem besonderen Datum des Festivals „I Suoni delle Dolomiti“. Mit ihnen war auch der Regisseur Ermanno Olmi anwesend, der in jenem Jahr den Film „Die Wiesen werden blühen“ über den Schmerz des Krieges vorstellte. Bei dieser Gelegenheit fasste der Regisseur vielleicht die Gedanken aller zusammen, indem er sagte, dass es nicht einfach sei, über den Frieden zu sprechen, da die Worte bereits abgenutzt seien und die einzige Lösung darin bestehe, sich selbst zu erneuern, um den Worten eine neue Bedeutung zu geben.

Dieser Abschnitt des Friedenswegs kann in vier Tagen zurückgelegt werden.

Bevor du dich auf den Weg machst, empfehlen wir dir, aufmerksam die Vorsichtsregeln in den Bergen zu lesen und dich im Voraus bei den Betreibern der Hütten zu erkundigen, ob diese geöffnet sind und Übernachtungsmöglichkeiten bieten.                                                                                                                 

Friedensweg - Sentiero della Pace: Abschnitt 5 | Alpe Cimbra

Etappe 1: Von der Hütte Lancia zum Passo Coe

Die erste Etappe des 5. Abschnitts des Friedensweges führt zur Hochebene Alpe Cimbra, entlang des Europäischen Fernwanderweges E5. Der Aufstieg zum Monte Borcoletta bietet einen beeindruckenden Blick auf die Berge, die du gerade überquert hast!

Auf dem Weg zum Monte Maggio kannst du vielleicht sogar Gämsen aus der Nähe sehen. Im Trentino lebt mit etwa 30.000 Exemplaren eine der größten Populationen Italiens. Um sich auf diese mögliche Begegnung vorzubereiten, sind unter dem Link Wildtiere einige Verhaltensregeln nachzulesen.

Vom Gipfelkreuz des Monte Maggio führt ein bequemer, etwa einstündiger Spaziergang zur Passo Coe-Talsenke. Am Passo Coe kannst du die Base Tuono, ein Museum, das dem Kalten Krieg und dem Nike Hercules-Flugabwehrsystem gewidmet ist, und, mit einem kleinen Abstecher, das Werk Serrada (Forte Dosso delle Somme), die modernste der Festungen in diesem Gebiet, besuchen.

1. Etappe

Von der Hütte Lancia zum Passo Coe
Los geht's
Friedensweg - Sentiero della Pace: Abschnitt 5 | Alpe Cimbra

Etappe 2: Vom Coe-Pass nach Lavarone

Diese recht lange Etappe weist weder große Höhenunterschiede noch Schwierigkeiten auf. Auf dem ersten Teil des Weges liegt das Zwischenwerk Sommo (Forte Sommo Alto) und das Werk Sebastiano (Forte Cherle) sowie das Militärobservatorium Monte Rust. Der letzte Teil hingegen führt bergab in Richtung Lavarone und dessen See.

Der von dichten Wäldern umgebene Lago di Lavarone mit seinem sauberen, naturbelassenen Wasser, das sogar mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurde, bietet zwei Strände, an denen man Tret- und Ruderboote mieten kann. Eine gute Gelegenheit, Beinen und Kopf eine Ruhepause zu gönnen! Man denke nur daran, dass Sigmund Freud zu Beginn des 20. Jahrhunderts lange Zeit an den Ufern des Lavarone-Sees verbrachte, um sich der Erholung und dem Studium zu widmen.

Eine kuriose und schmackhafte Bemerkung am Rande: Südlich des Monte Rust liegt das kleine Dorf Nosellari, in dem eine lokale Lauchart angebaut wird, der Nosellari-Lauch, der mit dem Slow-Food-Präsidio ausgezeichnet ist.

2. Etappe

Vom Coe-Pass nach Lavarone
Los geht's

Etappe 3: Von Lavarone nach Lusern

Die dritte Etappe ist relativ lang, ist aber gut zu bewältigen. Ihr Höhepunkt ist zweifelsohne die Besichtigung des Werks Gschwent (Forte Belvedere Gschwent), ein Juwel der Militärarchitektur, das ein umfassendes Museum zu bieten hat.

Im Inneren der Festung, der spektakulärsten der Alpe Cimbra, zieren Stalaktiten und Stalagmiten die Wände, Decken und Böden. Elemente, die die Zerbrechlichkeit der menschlichen Ingenieurskunst und die unbestreitbare Kraft der Natur in Erinnerung rufen. 

Am Ende der Etappe kommt man nach Lusern, (Lusérn auf Zimbrisch), einem geschichts- und traditionsträchtigen Ort, in dem auch heute noch eine einzigartige, aus dem Mittelalter stammende germanische Sprache - das Zimbrische - gesprochen wird.

Bei der Besichtigung des Dorfes Lusern solltest du das Museumshaus „Haus von Prükk“ besuchen, das für das historische Gedächtnis der örtlichen Gemeinschaft von großer Bedeutung ist. Wir empfehlen hier, eine Führung zu buchen, bei der auch das Museumshaus und das Dokumentationszentrum besucht wird.

Friedensweg - Sentiero della Pace: Abschnitt 5 | Alpe Cimbra

3. Etappe

Von Lavarone nach Lusern
Los geht's

Etappe 4: Von Lusern zum Vezzena-Pass

Und damit bist du schon bei der letzten Etappe angelangt! Sie ist gut zu bewältigen und recht angenehm und führt zum Werk Lusérn (Forte Campo di Luserna), zum Werk Verle (Forte Busa Verle) und zum „Occhio dell’Altopiano“.

Vom Werk Lusérn in Richtung Millegrobbe-Talsohle schweift der Blick über Wälder und Wiesen. Und direkt auf den Wiesen von Millegrobbe steht die Statue des Vaia-Hirschen, die der Künstler Marco Martalar aus Holzresten des Sturmes Vaia 2018 geschaffen hat. Wenn du Langlauf magst, musst du im Winter wiederkommen! Das Langlaufzentrum Millegrobbe mit seinen 36 km leichten und Profi-Loipen ist Teil des SuperNordicSkipasses, dem Skipass, mit dem du Zugang zu den wichtigsten Langlaufzentren im Trentino und außerhalb der Region hast.

Am Vezzena-Pass (1402 m) angekommen, empfehlen wir den Aufstieg zur Cima Vezzena (oder Pizzo di Levico, 1907 m), auf der sich eine Festung befindet, die wegen ihrer grandiosen Rundumsicht und einer in der Leere schwebenden Aussichtsplattform „Occhio dell’Altopiano“ (Auge der Hochebene) genannt wird. Wirklich beeindruckend! Von hier aus kannst du die Seen von Caldonazzo und Levico sowie die umliegenden Gipfel sehen: im Osten die Ortigara-Gruppe, im Nordosten den Lagorai und die Cima d'Asta, im Nordwesten den Carè Alto und die Adamello-Gletscher.

 

4. Etappe

Von Lusern zum Vezzena-Pass
Los geht's
Die gesamte Strecke

Die gesamte Strecke

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Veröffentlicht am 02/05/2024