Die 5. Etappe – vom Moor über ein Pfahldorf zum See
Von Fiavé zum Lago die Tenno: Naturschutzgebiete, prähistorische Pfahlbauten und kristallklares Wasser
Vor dieser vorletzten Etappe haben Sie sich hoffentlich bestens in den Thermen von Comano erholt. Dann hier beginnt wieder ein Anstieg. Aber keine Sorge! Es ist der letzte – und er ist auch nicht allzu anspruchsvoll. In Fiavé sollten Sie auf jeden Fall einen kleinen Abstecher in eines der größten Torf-Moore des Trentino einplanen.
Torf-Moor und Pfahlbauten
Das Fiavè-Moor ist ein Überbleibsel eines 15.000 Jahre alten Gletschersees. Im Lauf der Jahrtausende füllte der See sich erst mit Moränen, also Schuttablagerungen, die von Gletschern mitbewegt oder aufgehäuft werden. Anschließend lagerten sich Pflanzenreste ab und wurden zu Torf. Darauf sammelte sich ein flaches, vegetationsreiches Gewässer. Fertig ist das Torf-Moor.
Dieses Gebiet ist etwas ganz Besonderes. Steigen Sie einen Moment vom Rad und lassen Sie sich von den Pfaden in aller Ruhe durch das Naturschutzgebiet führen! Hier werden 160 Pflanzenarten und mehr als 100 Tiere geschützt – und nicht selten kann man interessante Zugvögel beobachten, insbesondere im Frühjahr und im Herbst.
Fiavè ist zudem bekannt für seine Pfahlbausiedlung aus der Bronzezeit, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Funde wurden dank der besonderen chemischen Zusammensetzung im Torf, der völlig ohne Sauerstoff ist, außerordentlich gut konserviert. Ab Juni 2021 sind sogar einige Nachbauten von prähistorischen Stelzenhütten in der Nähe des archäologischen Parks zu bewundern. Das sollten Sie nicht verpassen!
Die Ufer des Tenno-Sees und das Dorf Canale
Jetzt ist es Zeit, wieder aufs Rad zu steigen und den Ballino-Pass in Angriff zu nehmen. Der letzte Pass auf dem DoGa markiert auch den Übergang zur letzte Etappe nach Riva del Garda. Nach der Überquerung des Passo del Ballino sollten sie wieder eine erholsame Pause einplanen.
Was bietet sich dafür besser an, als der wundervolle Lago di Tenno? Schon bei der Abfahrt Richtung See spürt man, dass hier (im wahrsten Sinne des Wortes) ein anderer Wind weht. Die Luft ist nicht mehr die der Berge, sondern riecht nach mediterraner Vegetation. Die alpin geprägte Natur verändert sich, und vielleicht entdecken Sie sogar einen prachtvoll blühenden Ginster.
Viele bezeichnen den Tenno-See als türkisfarbene Perle. Denn der nur einen Steinwurf vom Gardasee entfernte See ist mit seinem kristallklaren Wasser etwas ganz Besonderes. Im Vergleich zu anderen Alpenseen ist er deutlich wärmer und jederzeit für ein erholsames und erfrischendes Bad nach Ihrer Radtour bereit.
Nicht weit vom See entfernt, der nach einem Bad auch einen Spaziergang entlang seines Ufers verdient, liegt Canale di Tenno. Das charmante alte Dorf verzaubert mit seinen kleinen Gässchen, Unterführungen, Galerien und Gewölben. Ein Anziehungspunkt vieler Künstler.
Canale ist ein perfekter Rückzugsort, um die kreative Atmosphäre zu genießen, bevor Sie anschließend ins lebhafte Riva del Garda hinunterfahren.