Palù del Fersina
Die alten Bergbautraditionen der Fersentaler und das Schauspiel des Erdèmolo-Sees
Palù del Fersina (1396 m ü. NN) erstreckt sich am rechten Ufer des Wildbachs Fersina. Im Val dei Mòcheni (Fersental) ist es das Dorf, das sich der interessantesten und ursprünglichsten populären Traditionen erfreut.
Hier befindet sich das Istituto Culturale Mòcheno, das Fersentaler Kulturinstitut, das sich dem Studium der Geschichte und Traditionen der Fersentaler Volksgruppe widmet. Es stellt außerdem Informationen über die einzigartige Sprache bereit, die von den hiesigen Einwohnern noch immer gesprochen wird (es handelt sich um eine Sprache deutschen Ursprungs, die von der Volksgruppe, die als erste das Tal besiedelte, eingeführt wurde).
Die charakteristischen Bauernhäuser mit ihren Holzschindeldächern verteilen sich auf dem eher unwegsamen Territorium, dennoch bestechen alle durch ihre günstige und sonnige Lage mit der Lagorai-Berggruppe im Hintergrund. Bäche mit kristallklarem Wasser und weitläufige Flächen mit duftendem Rhododendron begleiten den Wanderer bei seinem Aufstieg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele, den Erdèmolo-See (1700 m ü. NN). Von hier aus kann man die Berghütte Sette Selle erreichen.
In der Nähe des Pfades, der an den Erdemolo-See führt, befindet sich etwa 5 km nach Palù das Museumsbergwerk Graub va Hardimbl. Es war bereits im 16. Jahrhundert in Betrieb genommen worden, wurde im letzten Jahrhundert jedoch stillgelegt. Wegen seiner Erzvorkommen und der entsprechenden Schmelzaktivitäten war das Fersental bereits im prähistorischen Zeitalter bekannt.
Der Ort zeichnet sich durch originelle Traditionen aus. Am Neujahrstag findet das Sternsingen statt, wobei Jungen, die im Jahr volljährig werden, einen bunten und leuchtenden Stern durch die Straßen tragen.