Die Kirche St. Leonhard und ihr Friedhof
Stiller Hüter der Opfer der Tragödie von Stava
Am nördlichen Ende des Dorfes Tesero, entlang der alten Straße, Richtung Ortsteil Stava, befindet sich in panoramareicher Hanglage die Kirche St. Leonhard. Sie ist den Heiligen Leonhard und Gotthard geweiht, Schutzpatrone der Gefangenen, schwangeren Frauen und für das Vieh.
Es handelt sich um ein Gotteshaus im gotischen Stil. Die Kirche ist eine Erweiterung einer kleinen Votivkapelle aus dem Jahr 1440, die als Sakristei diente. Ihr Glockenturm wurde teilweise in die heutige Kirche eingebaut. Am 14. September 1474 wurde sie eingeweiht. Neben der Treppe, die zur Kirche führt, befindet sich ein antiker Marien-Bildstock. Im Kircheninneren sind zahlreiche alte Fresken zu bewundern. Der Glockenturm ist mit zwei Glocken ausgestattet. Die alte stammt aus dem Jahr 1864 und die neue wurde 1988 zum Gedenken an die Opfer der Tragödie von Stava gespendet. Im Friedhof der Kirche liegen die Opfer der Tragödie vom 19. Juli 1985 begraben, als die Wasserbecken des Prestavel-Bergwerkes eingestürzt waren und alles was im Wege stand wegfegt wurde. Dabei kamen 268 Menschen ums Leben. In ihrer Erinnerung gibt es ein Bronzemonument, das Werk von Felix Deflorian aus Tesero und eine Stele zur Erinnerung an den Besuch des Papst Johannes Paul II, der am 17. Juli 1988 in dieser Kirche lange Zeit in einem innigen Gebet verweilte.
Die Kirche steht nach Ostern bis zum Winterbeginn für Besucherzwecke offen.