Chiesa di S. Vigilio - Pinzolo
Die Kirche S. Vigilio von Pinzolo und die Freskomalerei „Danza Macabra" (Totentanz).
In der Kirche S. Vigilio spiegelt sich die Geschichte des zweiten Jahrtausends der Landbevölkerung des Val Rendena wider. Die Kirche wurde mit Granitsteinen des Val Genova erbaut und mit dem Marmor von Ragoli verziert. Bezeichnend sind auch ihre Holzaltäre.
Das im Jahre 1362 geweihte Gotteshaus S. Vigilio von Pinzolo wurde 1515 erweitert. Die dreischiffige Kirche hat einen rechteckigen Grundriss. Die Bögen und spitzbogigen Gewölbe werden von Granitsäulen getragen. Die mittelalterliche Fassade ist mit Fresken unterschiedlicher Epochen verziert. Das nunmehr berühmte Fresko „Danza Macabra" (dt. „Totentanz") von Simone Baschenis ist wohl das bedeutendste, auch wegen der Einzigartigkeit seines Themas. Baschenis fertigte es 1539 im Auftrag der „Confraternita dei Battuti" (dt. Bruderschaft der Geschlagenen) an. Damit wollte er eine dauerhafte Botschaft überbringen: die der brüderlichen Gleichheit vor dem Tod. Das Fresko von Pinzolo ist über 2 m hoch und 22 m breit. Die Bilder sind mit Bildunterschriften versehen. Dabei werden die im Dialekt verfassten und im volkstümlichen Stil gehaltenen Texte durch gelehrte Zitate in lateinischer oder Umgangssprache ergänzt. Im Gegensatz zu den zahlreichen Totentanz-Darstellungen des deutsch-französischen Sprachraums ergeben die Texte hier nicht eine Art Dialog zwischen dem Toten und dem Lebenden, sondern einen nur vom Toten vorgetragenen Monolog. Das Fresko wurde im Oktober 1539 fertig gestellt. Zusammen mit den anderen Freskomalereien, die im Kircheninneren zu bewundern sind, bildet es den größten Gemäldekomplex von Simone II. Baschenis aus Averaria.