Chiesa di S. Maria Maddalena
Die Malereien der Baschenis erzählen die Geschichte der Mächtigen von Ossana
Die Kirche von Cusiano in Val di Sole ist der Heiligen Maria Magdalena geweiht. Die ersten Urkunden zur Existenz einer Kirche gehen auf das Jahr 1368 zurück, es ist jedoch sicher, dass das heutige Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert stammt. Es hat einen Glockenturm mit Bogenfenster und einen achteckigen Giebel mit Holzdach, die Fassade ist schlicht, mit einem Satteldach und einem barocken Steinportal. Ein Fresko, das die Kreuzigung darstellt, schmückt eine zweite, seitliche Öffnung. Im hinteren Teil des kleinen Kirchplatzes, auf dem einst der Friedhof untergebracht war, steht die Kapelle von San Rocco (17. Jh.), mit Bruchstücken von Fresken, die den Baschenis (wandernde Freskomaler) zugeschrieben werden. Ihr Grundriss ist viereckig, nach drei Seiten hin geöffnet, mit Spitzbögen, die auf Säulen ruhen.
Das einschiffige Innere der Kirche ist das Werk von Baumeistern aus Como aus dem 16. Jahrhundert. Das erkennt man vor allem am Gewölbedach, das in alter Bauweise mit einem hölzernem Dachstuhl versehen ist, und an den von Seitenpfeilern ausgehenden Steinrippen. Die Kappen des Apsisgewölbes und ein Streifen der rechten Wand sind mit Fresken verziert. Die Szenen werden dem Schaffen von Giovanni und Battista Baschenis zugerechnet und datieren in die Zeit zwischen 1470 und 1497. Die Kirche beherbergt drei Altäre, der größte besteht aus mit Gold und Glasur bemaltem Stein; die beiden seitlichen Holzaltäre imitieren in ihrer Bemalung Marmor.