Chiesa di S. Giustina
Pieve di Bono und der Freskenzyklus der Pfarrkirche Santa Giustina.
Die Kirche Santa Giustina befindet sich in Pieve di Bono, eine der sieben alten Pfarrgemeinden, die einst das Gebiet der Giudicarie bildete. Während des Wiederaufbaus, der zwischen 1587 und 1590 stattfand, wurde die vorherige architektonische Struktur aus dem 15. Jahrhundert dem Erdboden gleichgemacht. Erhalten geblieben ist lediglich die Apsis. Die barocke Außenfassade mit hohem Giebelfeld wurde erst später angebaut, nach dem Brand vom 6. Juni 1711. In architektonischer Hinsicht spiegelt das Bauwerk die Kirchen des 16. Jahrhunderts wider, auch wenn die überragenden Friese, das zentrale große Fenster, das Portal und die Nischen eindeutigen barocken Einflüssen unterliegen. Der Glockenturm ist hingegen romanischen Stils. Die Kirche besitzt ein einziges, saalartiges Schiff, das je vier große Granitbögen auf beiden Seiten unterteilen. Dahinter befinden sich sechs barocke Marmoraltäre.
In der Apsis der alten Kirche wurde ein bedeutsamer Freskenzyklus restauriert, der die Geschichten der Heiligen Giustina und Cipriano darstellt. An den Wänden beeindruckt eine großflächige Kreuzigungsgruppe. Darstellungen der Evangelisten und der Kirchenlehrer sind im Gewölbe erkennbar. Dieses künstlerische Werk wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschaffen. Unbekannt ist der Name des Künstlers, vermutlich ein Lombarde, der noch dem Einfluss der gotischen Entwürfe Giottos unterlag. Die Restaurierungsarbeiten haben auch den geschlossenen alten Arco Santo (heiliger Bogen), der mit Darstellungen der Propheten verziert ist, wieder zu Tage gebracht.