S. Vigilio Dom
Hier wurden die Dekrete des Konzils von Trient erlassen
Die San Vigilio Kathedrale, der Dom von Trient, wurde auf einer Fläche erbaut, auf der ein alter Tempel des Schutzheiligen der Stadt, San Vigilio, stand. Vermutlich gab es dort, vor dem Tod des Heiligen, eine Kirche, die nach padanischen Vorbildern erbaut war. Der Fürstbischof Ulrich II. begann im 11. Jh. mit dem Bau der Kathedrale, die 1212 fast vollständig niedergerissen wurde, um dem neuen Dom, im romanisch-lombardischen Stil Platz zu schaffen, auf Geheiß von Federico Vanga, einem der Bischöfe, die am meisten für die städtebaulich-künstlerische Entwicklung der Stadt getan haben. Der Bischof vertraute das Projekt Baumeistern unter der Leitung von Adamo d'Arogno an.
Gegen Ende des 13. Jh. wurde das nördliche Querschiff mit einer allegorischen Rosette ausgeschmückt, „Glücksrad" genannt. Im 14. Jh. wurden Erweiterungen vorgenommen und gotische Elemente hinzugefügt. 1628 wurde durch Giuseppe Alberti die barocke Anlage der "Cappella del Crocefisso" (Kapelle des Gekreuzigten) erbaut, die eine hölzerne Skulpturengruppe beherbergt, unter welcher die Dekrete des Konzils von Trient erlassen wurden (1545-1563).
Diese feierlichen Versammlungen der Katholischen Kirche wurden tatsächlich im strengen Presbyterium der Kathedrale abgehalten, in einer eigens dafür vorgesehenen beweglichen hölzernen Anlage, die auf der unterirdischen Krypta errichtet war. Ganz nach mittelalterlichem Geschmack, wurden die architektonischen Verzierungen der Rosette gestaltet, die sich an der Fassade zum Domplatz befindet. Die Apsis weist einen unerwarteten Reichtum an Formen und Dekorationen auf. Ungewöhnlich sind die zwei Treppen, die in die dicken Mauern gehauen wurden und im Innern seitlich nach oben in die beiden Glockentürme der Fassade führen.