Schnee ist schnell gesagt
4 Fragen und Kurioses, das Sie vielleicht nicht kannten
Schnee ist das Symbol einer Winterberglandschaft. Wenn der Schnee auf die Dolomiten fällt, hüllt er die Bäume in eine weiche, weiße Decke und verleiht den in einem reizvollen Kontrast von dunklen Gipfeln übertürmten Berghängen ein harmonisches Profil. Eingebettet in diese bezaubernde Landschaft fühlt man sich wie ein Kind, von dem Wunsch erfüllt, eine Schneeschlacht zu machen oder mit der Rodel bergab zu flitzen. Hält man jedoch inne und denkt darüber genauer nach, ist der Schnee etwas Außergewöhnliches und Geheimnisvolles. Haben Sie sich zum Beispiel jemals gefragt, warum er weiß ist? Oder warum klingt es, als ob alle Geräusche gedämpft wären? Und ist es wiederum wahr, dass keine Flocke der anderen gleicht? Hier sind die Antworten auf die faszinierendsten wissenschaftlichen Fragen über den Schnee, den Winterkönig der Dolomiten.
"Hüllt er die Bäume in eine weiche"
1. Warum ist der Schnee so weiß?
Die einzelnen Schneekristalle sind durchsichtig, wie das Wasser, aus dem sie bestehen. Die in den Kristall einfallende Lichtstrahlen werden jedoch leicht abgelenkt. Aufgrund dieser Abweichungen erscheint das Licht, das wieder aus der Schneedecke austritt, in all seinen Farben. Wenn es unsere Augen erreicht, nehmen wir es als weiß wahr, denn Weiß ist die Summe aller Farben. Da fast das gesamte Licht reflektiert wird, ist der Schnee für uns sehr hell oder sogar blendend.
2. Stimmt es, dass zwei Schneeflocken niemals komplett identisch sind?
Es ist einfacher, im Lotto zu gewinnen, als zwei identische Flocken zu finden. Eine Schneeflocke entsteht, wenn einige Tröpfchen kaltes Wasser ein Staubkorn einschließen und somit einen winzigen hexagonalen Kristall entstehen lassen. Nach und nach, während weitere Tropfen hinzukommen, entsteht eine immer komplexere, verzweigte geometrische Struktur. Es wurde berechnet, dass ein Schneekristall etwa eine Milliarde von Milliarden Tropfen Wasser enthält. Es ist daher praktisch unmöglich, zwei Kristalle mit ein und derselben Struktur zu finden: Jede Flocke ist einzigartig und unwiederholbar.
"Weiß ist die Summe aller Farben"
3. Wie kann es sein, dass Schnee Geräusche dämpft?
Das Geheimnis liegt in der voluminösen Form der Kristalle, die viel Platz zwischen den einzelnen Flocken lässt. Die in diesen Leerräumen vorhandene Luft absorbiert die Geräusche und verhindert, dass sich die Schallwellen bis an unsere Ohren ausbreiten. Die Geräusche wirken demnach gedämpft. Die Wirkung ist stärker, wenn es kälter ist, denn bei niedrigen Temperaturen vergrößert sich das Volumen des Schnees. Sobald die Schneedecke kompakter wird, verschwindet jedoch die Dämmwirkung.
4. Wie kommt es, dass es bei Schneefall keinen Blitz und Donner gibt?
Eigentlich können Blitze und Gewitter einen Schneefall begleiten, aber sie sind auf jeden Fall seltener als Sommergewitter. Im Winter erwärmt sich der Boden nämlich nicht ausreichend, um die Bedingungen einer atmosphärischen Instabilität zu schaffen, die zu einem Gewitter führt. Wenn jedoch ein kalter Luftstrom aus den Polarregionen mit der wärmeren Luft südlich der Alpen kollidiert, kann diese nach oben gehoben werden und Cumulonimbi bilden, die ein „Schneegewitter“ mit Donner und Blitz auslösen. Es handelt sich aber um ein schwer zu beobachtendes Phänomen, denn es ist nicht nur selten, sondern der Schnee dämpft auch das Donnergeräusch, das somit in zwei oder drei Kilometern Entfernung nicht mehr zu hören ist.