Giacomo Bertagnolli

In Cavalese wurde ein Champion geboren…

Im paralympischen Skisport gewann er unter anderem 8 Medaillen bei den letzten beiden Paralympics. 2018 und 2022 in Peking.

„Seit meiner Kindheit bin ich immer Ski gefahren. Da ich in Cavalese im Trentino lebe, hatte ich schon immer viele Pisten vor der Tür. Diese Leidenschaft verdankte er seinem Vater, der ihn im Alter von 3 Jahren zum ersten Mal auf Skier stellte.

Giacomo, der seit seiner Geburt sehbehindert ist, entdeckte die paralympische Welt im Alter von 12 Jahren, als er noch nicht wusste, was er alles erreichen würde. „Ich erfuhr, dass es diese Wettbewerbe gab, die einem Behinderten wie mir die Möglichkeit gaben, sich mit anderen Menschen mit der gleichen oder einer ähnlichen Behinderung zu messen.“

Giacomo sieht auf jedem Auge 5 Prozent. Erstaunlicherweise war er in der Lage, diesen Mangel durch viele andere Begabungen und Fähigkeiten auszugleichen, die er im Laufe der Jahre weiter entwickelt hat. Reflexe, Gleichgewicht, Belastbarkeit und sehr viel Mut. Und außerdem hat er die Fähigkeit, die ihm vielleicht zum Sieg verhilft, die Angst in den Griff zu bekommen und bereits beim Start ruhig und besonnen zu bleiben. Auch weil Giacomo dort nie allein ist.

Andrea, mein Begleitläufer

Sein Schutzengel ist Andrea Ravelli, sein Begleitläufer.

„Beim paralympischen Skifahren brauche ich als Sehbehinderter einen Begleitläufer, der vor mir fährt und mir alle Anweisungen gibt, um die Piste herunterzufahren. Diese Person ist nun schon seit 5 Jahren Andrea.“

Giacomo und Andrea wurden am selben Tag geboren, wenn auch in verschiedenen Jahren. „Wenn ich auf Skiern stehe, ist er immer vor mir, damit gibt er mir die Möglichkeit, zu 100% zu trainieren. Je enger die Beziehung zwischen Sportler und Begleitläufer ist, desto einfacher wird es.

„Um vor mir zu bleiben, muss er logischerweise viel besser fahren als ich, sonst würde er mich einschränken. Mein Ziel ist es, sein Niveau zu erreichen. Das werde ich wahrscheinlich nie, denn sonst würde ich mit nichtbehinderten Menschen konkurrieren!“ Aber sicher ist das nicht, wenn man den jungen Mann kennt!

Warten auf Milano Cortina 2026

Giacomo lebt seine Erfolge Jahr für Jahr, und während er Wirtschaft und Finanzen studiert, seine andere große Leidenschaft, konzentriert er sich weiterhin auf Milano Cortina 2026.

„Die nächsten Winter-Paralympics finden 2026 statt. Austragungsort ist Italien, also werde ich in Cortina, gleich nebenan, Ski fahren. Hier im Tal finden unter anderem mehrere olympische Disziplinen des Ski Nordisch statt: Skilanglauf, Nordische Kombination und Skispringen. Bei den Paralympics wird mein Tal mit den Wettbewerben im Skilanglauf und Biathlon die Hauptrolle spielen.“

Sein Wunsch? Dass das Publikum der Paralympics zahlreich ist, sehr zahlreich. Denn es gibt Sportler, die unglaubliche Geschichten zu erzählen haben. Athleten, die im Wettkampf allen Fans des Lebens und des Sports intensive Emotionen schenken!