Von Gletschern und Seen, das ist Skitourengehen im Trentino
Höchste Gipfel, senkrechte Felswände, unberührte Schneeflächen: eine ganze Welt auf wenigen Kilometern
Abfahrten durch steile Kanäle zwischen hoch aufragenden Dolomitwänden. Oder der Aufstieg auf Hochgebirgsgletscher, wo noch immer Relikte des Ersten Weltkriegs zutage kommen. Wagen Sie sich an die unbewohnten Hänge einer Gebirgskette oder hinterlassen Sie Ihre Spuren im Schnee auf den Bergen, die den Gardasee überragen, der dort einem norwegischen Fjord ähnelt.
Für Skitourengeher ist das Trentino ein abwechslungsreicher „Katalog an Erlebnissen“, bei denen verschiedenste Bewährungsproben an Orten zu bestehen sind, die nur wenige Kilometer entfernt sind. Dabei kann der Zielort auch entsprechend der Saison gewählt werden.
Westliches Trentino
Das westliche Trentino ist das Reich des Hochgebirges: Die Presanella ist der höchste Gipfel, der sich vollständig im Trentino befindet, auf fast 3.600 Metern, aber an den Grenzen zwischen Lombardei und Südtirol, im Nationalpark Stilfserjoch, geht es noch höher hinaus, wenn man vom Valle di Peio zum Monte Vioz, zum Palon dela Mare und zum Cevedale, in über 3.700 Meter Höhe, weiter geht.
Lange, anstrengende, aber auch sehr befriedigende Wanderungen, die in den Frühlingsmonaten zu unternehmen sind, wenn die Tage lang sind und der Schnee stabil ist, nach Möglichkeit in Begleitung eines Bergführers.
Östliches Trentino
In den Dolomiten des östlichen Trentino entscheiden sich Freunde des Hochgebirges für die Marmolata, wohin der Aufstieg vom Fedaia-Pass am Gletscher entlang nach Punta Rocca (einfacher) oder Punta Penia (nur für erfahrene Bergsteiger) erfolgt, um von oben (über 3.300 Meter) alle umstehenden Berge zu bewundern.
Für Liebhaber des Freeride bietet sich der Sass Pordoi an: Vom Pordoi-Pass erreicht man die Berghütte Rifugio Maria mit der Seilbahn, um dann über eine lange Abfahrt durch das wilde Val Lasties ins Val di Fassa zurückzufahren.
Weiter südlich, entlang der Hänge, die nach Cima Bocche und Cima Juribrutto führen, ist entlang der Bergkämme, an denen sich die österreichischen und italienischen Soldaten gegenüber standen, noch die Atmosphäre des Ersten Weltkriegs zu spüren.
Der Aufstieg erfolgt im Gebiet des Naturparks Paneveggio, kurz oberhalb von Predazzo, über Hänge, die für viele Skifahrer geeignet sind und wo das Skitourengehen auch mitten im Winter praktiziert werden kann, mit einer spektakulären Sicht auf die Pale di San Martino.
Wenn Sie die felsigen Hochebenen der Pale, die im Winter einer weißen Wüste ähneln, überqueren möchten, ist das klassische Ziel Cima Fradusta, hierzu können Sie von San Martino di Castrozza mit der Rosetta-Seilbahn hinauffahren, um den Weg zu verkürzen.
Der wilde Lagorai
Für Freunde von weiten, unberührten Orten erstreckt sich vom Rolle-Pass bis zur Hochebene von Piné eine lange Gebirgskette aus Porphyr und Granit, die Lagorai heißt: Am östlichen Ende befinden sich die Berge mit den merkwürdigen Namen Fravort und Gronlait, die ein Tal beherrschen, in dem fersentalerisch gesprochen wird, mit gut zugänglichen Hängen und großartigen Panorama-Aussichten.
Anspruchsvoller ist die Cima d‘Asta im unwegsamen Herzen des Lagorai, wo man auf fast 2.800 Meter hoch steigt, mit dementsprechend erhöhtem Schwierigkeitsgrad.
Schnee und See
Auf den Palon (Monte Bondone) steigt man mit direkter Sicht auf die Stadt Trento, während man auf dem Monte Altissimo und auf dem Stivo, im unteren Trentino, mit starkem Gefälle über dem Gardasee Ski fahren kann, der von dort oben wie ein norwegischer Fjord erscheint: eine unglaubliche Verbindung zwischen dem Schnee und der mediterranen Vegetation am Seeufer.
All dies macht das Trentino aus, wo man in wenigen Stunden (mit dem Auto) am selben Tag eine Abfahrt auf dem Gletscher und einen Sprung in den See machen kann.