Haus von Prükk
In einer kleinen Straße, die von der Piazzetta von Luserna hinaufführt, befindet sich das Museumshaus „Haus von Prükk“.
„A haus boda iz gestånt gelaich azpe di haüsar von baké von achtundart.“
Das Museumshaus, das aus der denkmalgerechten Restaurierung eines alten Hauses durch das Kulturinstitut Lusérn hervorgegangen ist, hat seine Merkmale als zimbrische Bauernwohnung aus dem 19. Jahrhundert bewahrt. Durch ein kleines schmiedeeisernes Tor gelangt man in das Haus, das ursprünglich einer wohlhabenden Familie gehörte und bis in die 1960er Jahre bewohnt wurde. Auf wenigen Quadratmetern waren zwei Familien untergebracht, 11 Personen auf der einen und 5 auf der anderen Seite. Eltern, Großeltern, Kinder, Onkel und Tanten: alle zusammen, um die harten Winter jener Jahre zu überstehen. Um die Wärme zu halten, waren die Räume niedrig und die Fenster klein, und ein einziger Ofen brachte die Wärme aus der Küche in das Schlafzimmer, um die Verwendung von Holz zu optimieren. Die Lebensmittel wurden in Einmachgläsern aufbewahrt, kühl und vor Tieren geschützt in der Speisekammer. Diese Vorräte mussten nämlich für den ganzen Winter und für die ganze Familie reichen, ohne an das Saatgut für das nächste Jahr zu gehen. Und wenn es wirklich bitterkalt war, gab es „la mònega“, einen Topf mit Glut, den man unter die Laken legte, um das Bett vor dem Schlafengehen zu wärmen. Trotz der Kälte kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz: Alle versammelten sich um das Feuer, erzählten Märchen und hörten der Musik zu, die auf einer kleinen Orgel gespielt wurde.
„Herbege“ ist ein unübersetzbares zimbrisches Wort, das eine Welt, eine auf Selbstversorgung basierende Gesellschaft umfasst. Es bedeutet, alles zu haben (oder nicht zu haben), was man braucht, um den langen Winter zu überstehen: Holz für den Ofen, Heu für die Tiere, Kartoffeln, Sauerkraut, Würste im Keller und den Schrank voller Gelb- und Weißmehl.