Die Ausstellung Kunst und Faschismus
Vom 14. April bis zum 29. September 2024 in Rovereto
FRÜHLING/SOMMER 2024 – „In der Kunst gibt es keinen Faschismus. Im Faschismus gibt es keine Kunst.“ So eröffnete Vittorio Sgarbi die Ausstellung „Kunst und Faschismus“, die vom 14. April bis zum 29. September 2024 im Mart in Rovereto zu sehen ist.
Die von Sgarbi konzipierte und von Beatrice Avanzi und Daniela Ferrari kuratierte Ausstellung erforscht die Kunst der zwanziger Jahre, von den futuristischen Avantgarden bis hin zur rationalistischen Architektur, in einer Ausstellung mit etwa 400 Werken von Künstlern wie Mario Sironi, Carlo Carrà, Fortunato Depero, Renato Bertelli und Renato Guttuso.
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weiterKunst und Faschismus
Die Ausstellung im Mart erörtert die Art und Weise, wie das faschistische Regime die italienische figurative Produktion beeinflusste, indem sie die Sprache von Kunst und Architektur für Propagandazwecke nutzte. Im Gegensatz zu anderen Regimen gab das faschistische Regime jedoch keinen Geschmack vor und nahm auch einige der sich in dieser Zeit etablierten künstlerischen Strömungen auf.
Das Fehlen einer einheitlichen Orientierung ermöglichte die Entwicklung einer heterogenen und dynamischen Präsenz von Ausdrücken und Strömungen zwischen Tradition und Moderne. Von der Avantgardeforschung im Zusammenhang mit dem Futurismus bis hin zur Idee einer „Rückkehr zur Ordnung“, welche die von Margherita Sarfatti ins Leben gerufene italienische Novecento-Bewegung hervorbrachte.
Die Beziehung zwischen Künstlern und Macht war weder definiert noch einheitlich. Neben offen faschistischen Persönlichkeiten, überzeugten Anhängern des Duces wie Depero und Sironi gab es auch nicht so engagierte Künstler, die mehr oder weniger entfernt, aber in der reichen italienischen Szene präsent waren.
Gleichzeitig wurden die neuen Orte der Macht zu Mitteln der Bejahung durch eine Sprache, die sowohl dem Klassizismus als auch dem Rationalismus gegenüber offen war, die Architektur, Skulptur und Wandmalerei einbezog, mit einem neuen Aufschwung unter dem Anstoß eines erneuerten Wunsches der Zelebrierung.
Über 400 Werke im Mart
Gemälde, Skulpturen, Dokumente und Archivmaterial: Die Ausstellung umfasst insgesamt 400 Werke von Künstlern und Architekten wie Mario Sironi, Carlo Carrà, Adolfo Wildt, Arturo Martini, Marino Marini, Massimo Campigli, Achille Funi, Fortunato Depero, Tullio Crali, Thayaht, Renato Bertelli, Renato Guttuso.
Die Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen werden mit einigen der großen Meisterwerke des Mart und mit zahlreichen Materialien des Archivs des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht.
Die Ausstellung erstreckt sich über acht chronologische und thematische Abschnitte: das Novecento (Novecento italiano) mit Margherita Sarfattis großem Projekt zur Unterstützung von Kunst und Kultur; das Image der Macht (L‘immagine del potere); Futurismus (Futurismo); monumentale Kunst (Arte monumentale); Architektur und die Künste (L‘architettura e il rapporto con le arti); neue Mythen (Nuovi miti), nicht nur Helden und Sportler, sondern auch Arbeiter, Frauen, Familie; das System der Künste (Il sistema delle arti); der Fall der Diktatur (La caduta della dittatura).
PHOTO CREDITS
Fortunato Depero, Duce nel mondo, 1934, Mart, Fondo Depero
Carlo Carrà, Atleti in riposo (Pugilatori), 1933-1935, poi ripreso dall’artista nel 1936, Collezione privata, courtesy Studio d’Arte Nicoletta Colombo, Milano
Adolfo Wildt, Dux, 1923, Collezione privata
PHOTO GALLERY
Mario Sironi, Solitudine, 1925-1926, Galleria Nazionale d'Arte Moderna e Contemporanea, Roma
Olmedo Mezzoli, In palestra, 1940, Mart, Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e RoveretoCollezione VAF-Stiftung
Renato Bertelli, Testa di Mussolini (Profilo continuo), 1933, Mart
Fortunato Depero, Fascismo, 1925, Collezione privata
Adolfo Wildt, Il Duce, ante 1928, Galleria d'Arte Moderna, Milano
Renato Guttuso, Fuga dall'Etna, 1940, Galleria Nazionale d'Arte Moderna e Contemporanea, Roma