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Il Tempo delle Mele

Mein Agritur, Ihr Zuhause

„Der Apfel ist bei uns eine Kultur, eine Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Man lässt sich von der Leidenschaft der Menschen anstecken, man geht in eine Apfelplantage und riecht diesen süßen Apfelgeruch, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt…“

Es ist derselbe Geruch, den man wahrnimmt, sobald man die Schwelle des Agritur Il Tempo delle Mele überschreitet, der jeden Raum durchdringt und der einen, im Dampf gelöst, sogar im Wellnessbereich umgarnt. Ein Duft, den man nicht sofort benennen kann. Er hat etwas von der herben Säure der Schale und einen abgerundeten Hauch von Blütenstaub und Honig. Es ist ein anschmiegsamer, leichter Duft, der Sie mit der Zärtlichkeit einer Umarmung in seinen Bann zieht. Der Duft, den wir alle aus der Kindheit kennen, und der die Wärme des Glücks des Erwachsenseins verströmt. Das komplexe Aroma von flüchtigen Substanzen, die der Apfel im Raum verbreitet, von Polyphenolen, Antioxidantien und antitumoralen Wirkstoffen, die in der Lage sind, jede Frucht in der Umgebung zu stimulieren und sie zur Reife zu bringen.

Ein Duft, mit dem man sich rundherum wohlfühlt und dem man sein ganzes Leben lang und sogar darüber hinaus, Generation für Generation, verbunden bleiben kann. Wie bei Fabiana, die vor 23 Jahren Michele kennen lernte und dann ihr Haus eröffnete, in dem der Gast zu einem Familienmitglied wird, das von hier aus aufbricht und irgendwann wieder zurückkehrt, um ein Gebiet zu erkunden, das seinem Ruf Ehre macht.

Ein Tal

Früher war das untere Val di Sole ebenso wie das benachbarte Val di Non ein Land der Ställe und Felder. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Maulbeerbäume und Weinstöcke, die damals vorherrschenden Anbauprodukte, von nicht auszurottenden Seuchen heimgesucht und irreparabel geschädigt, so dass viele Familien gezwungen waren, auf der Suche nach neuen Feldern und einem neuen Leben auszuwandern. Bis einige erkannten, dass man auf den Apfel setzen konnte, der hier schon immer wild wächst. Der Apfel veränderte das Gesicht der Täler und bewahrte sie vor der Entvölkerung.

Pflanzung und Bewässerung erforderten Umstellungsarbeiten, aber hier hat der Apfel seinen natürlichen Lebensraum und gedeiht hervorragend. In Samoclevo, in der Gemeinde Caldes, setzte Michele als Junge ebenfalls auf den Apfel. In seinem Familienbetrieb gab er die Scheune auf und verwandelte das ganze Terrain in Apfelplantagen. 1989 gründeten die Obstbauern von Cles das Konsortium Melinda und ihre Äpfel erhielten als erste und einzige in Italien die geschützte Ursprungsbezeichnung DOP.

Fabiana

„Ich habe den Namen Il Tempo delle Mele gewählt, weil ich eine Verbindung zwischen meiner Arbeit und der meines Mannes herstellen wollte, denn er liebt seine Arbeit genauso sehr wie ich meine, also musste es einen gemeinsamen Nenner geben. Damit jeder, der unser Haus betritt, verstehen kann, dass hier das ganze Jahr über Apfelzeit ist. Es gibt die Zeit des Beschneidens, der Blüte, der Reifung und der Ernte. Eine ununterbrochene Zeit voller Leidenschaft und Erfahrung.“

Fabiana hat das Lächeln und die Stimme einer Freundin, die man schon ewig zu kennen scheint. Ganz einfach, weil sie sich mit Herzlichkeit auf die Stimmung ihres Gegenübers einzustellen weiß und Wünsche vorhersehen kann. Mit Stolz und Begeisterung erzählt sie von ihrer Wahlheimat und von ihrem Haus, weil sie die Begegnung mit Menschen liebt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg lautet ihr Motto, das es ihr ermöglicht hat, bei der Gestaltung ihres Lebens ihrem Herzen zu folgen, ohne sich selbst und ihre Lust auf Abenteuer und Entdeckungen aufzugeben. Man kann diesen Charakter in ihrem Agritur sehen, wo alles nachhaltig ist als Zeichen des Respekts für die Erde, in der sorgfältigen Gestaltung der Räume aus Respekt für ihre Gäste, in der Verwendung des Apfels, von den Schalen bis zu raffinierten Gerichten, im Respekt für die Frucht und ihre Eigenschaften, die sie weiter erforscht.

„Mit dem Apfel hat sich für mich eine Welt aufgetan“

„Früher habe ich in einer Bar in Tonale gegenüber den Skihängen gearbeitet. Als ich meinen Mann kennen lernte, musste ich eine Entscheidung treffen, auch weil schon kurz danach Daniel geboren wurde. Ich war es gewohnt, unter Menschen zu sein, und einige Monate im Jahr war ich auf Reisen. So entstand die Idee des Agriturismo. Ich besuchte Abendkurse und machte mein Tourismusdiplom, während Micheles Mutter mir das Kochen beibrachte und wie man das Land bewirtschaftet. Ich stamme selbst aus einer sehr armen Bauernfamilie, aber oben bei uns wuchs nichts. Nur Kräuter kannte ich, denn schon als Kind in meinem Elternhaus war alles, was die Natur uns gab, wertvoll. Auch heute noch verwenden wir viele Kräuter, Alpen-Milchlattich, Löwenzahn, Leimkraut, Waldmeister, Bergschafgarbe und Brennnesseln.“

Und natürlich Äpfel. Mit Äpfeln macht Fabiana alles: Saft, Süßigkeiten, Marmeladen, Kompott, und dann Carne Salada, Reis, Braten, Alpenfisch und alle Produkte für den Wellnessbereich. Äpfel für Massagen anstelle von Steinen, Öl, Creme, ein Peeling mit Honig, Joghurt, Mandeln und Walnüssen, das man fast lieber essen möchte, als es sich auf den Körper zu reiben. Das mit „Marcomel“, dem Abfallprodukt gepresster Äpfel, erwärmte Kissen. Und dann begleitet uns Fabiana zusammen mit Michele und Daniel in die Apfelplantagen zum Beschneiden, Ernten oder einfach nur zum Durchatmen. Sweet Tango, Morgana, Rotfleischige Kissabel, Golden und Stark heißen die hier produzierten Sorten. In Vorbereitung ist eine Matratze, die sich die Eigenschaften des Apfels zunutze macht…

Das Erlebnis

Der Agritur Il Tempo delle Mele ist ein Melinda-Ambassador-Agrotourismusbetrieb, weil er einem Nachhaltigkeitsstandard entspricht. Ein Ausgangspunkt, um die Apfelgegend zu entdecken und von der lebendigen Stimme derer, die Äpfel wirklich kennen, Geschichten aus ihrem Leben und über ihre Arbeit zu hören. Und um dann einzutauchen in die wohltuenden Eigenschaften des Apfels für den Schlaf, für einen Tag des Wohlbefindens und für ein umfassendes Geschmackserlebnis. Die Gerichte auf der Speisekarte sind traditionell, mit dem Geschmack von Kräutern und Äpfeln und den frischen Produkten, die die Region zu bieten hat. Serviert werden sie mit dem Lächeln einer Frau, die stolz darauf ist, eine wohltuende Erfahrung anbieten und teilen zu können.

„Vor vielen Jahren war ich einmal in Hongkong. Ich war 18 oder 19 Jahre alt und man wollte mich nicht ins Restaurant lassen, weil meine Hose zerrissen war. Damals sagte ich mir: Wenn ich eines Tages ein Haus haben werde, muss es für alle offen sein. Mein Wellnessbereich wird auch von Familien genutzt, während die Kinder bei mir bleiben. Vielleicht backen wir dann inzwischen Kekse…"