3 Tage in Val di Cembra

1. Tag

Von Lavis aus kommend ist ein erster Halt am Skywalk auf dem Staudamm San Giorgio am Fluss Avisio, den man von Maso Franch oder dem Giardino di Ciucioi in Lavis aus erreichen kann, ein Muss. Und dann geht es weiter, Kurve um Kurve, zum pulsierenden Herzen des Weinbaus im Tal. In Verla di Giovo lohnt sich ein Besuch der Villa Corniole, einem Familienbetrieb, der dich auf eine Reise durch die berühmten Weine der Region - vom Müller Thurgau bis zum Trento DOC - mitnimmt, die du im in den Porphyr gehauenen Fasskeller oder auf der Terrasse mit Blick auf die umliegenden Weinberge genießen kannst. 

In einem anderen Ortsteil von Giovo, Palù, in dem große Radrennfahrer wie Francesco Moser oder Gilberto Simoni geboren wurden, kannst du eine Weinprobe mit einer typischen gastronomischen Erfahrung in einem intimen und raffinierten Rahmen kombinieren, in dem Elemente wie Holz und Stein harmonisch zusammenwirken. Die Cantina Simoni ist bereit, die Türen ihres Agriturismo zu öffnen, um einige der typischen Gerichte der Region zuzubereiten, von Canederli (Knödeln) bis Strangolapreti (Brotklößchen mit Spinat). Aber wer hierher kommt, muss unbedingt die legendäre tortel di patate (Kartoffelpuffer) probieren, gepaart mit den besten Käse- und Wurstsorten, oder vielleicht einem tartare (Tartar) aus Carne Salada (Salzfleisch). Probiere sie am besten mit einem Glas Schiava. 

Den Nachmittag kannst du für eine Fahrradfahrt durch die Weinberge von Cembra und Umgebung nutzen: am besten mit Trethilfe, denn hier können die Hänge sehr steil werden.  

Und zum Abendessen kannst du dann einen echten Saloon betreten: In der Nähe des Lago Santo erwartet dich das Angebot der Happy Ranch, wo die typische Küche auch mit amerikanischen Fleischspezialitäten wie BBQ-Ribs oder leckeren Burgern aufwartet. Wenn du den Western-Stil magst, wirst du dich wie zu Hause fühlen. 

2. Tag

Um den Tag mit der richtigen Energie zu beginnen, kannst du in der Macelleria Zanotelli einen Zwischenstopp einlegen, nicht nur wenn du gerne herzhaft isst. Dank der Leidenschaft einer der Töchter des Inhabers ist hier viel Platz für handwerkliche Backwaren, die im Café-Bistro angeboten werden. 

Und dann kannst du in den wilderen Teil des Tals eintauchen, wo die geometrischen Formen der Weinberge den Wäldern weichen, die die Bergdörfer umrahmen. Zu den Höhepunkten gehört der Sentiero dei Vecchi Mestieri (Weg der alten Handwerksberufe) von Grumes, der dich zwischen alten Mühlen, einem Sägewerk und einer Schmiede in die Vergangenheit katapultiert.  

Auch wenn sich das Tempo verlangsamt, die Gemeinschaft ist auf jeden Fall lebendig, so sehr, dass Grumes dem Netzwerk Cittàslow für nachhaltige Tourismusprojekte beigetreten ist. Hier kannst du eine Herberge finden, im Green Grill Info & Sapori einen reichhaltigen Aperitif mit Blick auf das Tal genießen und im Il Grillo, dem inklusiven Restaurant von Grauno, zu Abend essen, wo du köstliche Gerichte mit hervorragenden Zutaten probieren und gleichzeitig ein wertvolles Sozialprojekt unterstützen kannst.  

3. Tag

Auch die linke Seite des Tals bietet unvergessliche Ausblicke und Erlebnisse. Lass dein Auto in Piazzo di Segonzano stehen und entdecke die die antiken Überreste der Burg, die Dürer auf seiner Fahrt durch dieses Tal malte. Fahre dem Flusslauf des Avisio entlang bis zu den majestätischen Klippen, einem Klettergarten für viele Climber, oder gönne dir einen Halt auf dem antiken Landgut Barone in Prato, um den Weinkeller zu besichtigen und eine Weinprobe zu machen. Und wenn das Wetter es zulässt, kannst du auch einen Picknickkorb reservieren, den du inmitten der Weinberge genießen kannst. In der Nähe befinden sich auch die Piramidi di Terra (Die Erdpyramiden von Segonzano) von Segonzano, die zu einem Ausflug in die Geschichte und Geologie des Ortes einladen. Von Frühling bis Herbst kann man auch im Chiosco alle Piramidi einkehren, wo es typische Gerichte und Barbecue-Angebote gibt. 

Im Val di Cembra kann sogar die Pizza zu einem Gourmet-Erlebnis werden, wie in der Pizzeria Dürer in Sevignano. Klassischer Teig, langes Gehenlassen, hochwertige Zutaten und ein gewisses kreatives Flair werden dich begeistern. Wenn du etwas Zeit hast, solltet du einen Spaziergang durch das Dorf machen und versuchen, die Eulen zu zählen, denen du begegnest: Jedes Jahr findet hier das „Simposio del Beghel“ statt, ein Fest, bei dem zahlreiche Künstler Installationen schaffen, die diesem niedlichen Raubvogel gewidmet sind, der den Einheimischen ihren Spitznamen gab. 

Kurz gesagt, die Möglichkeiten, das Tal zu erkunden, sind wirklich endlos, vielleicht indem man ein paar Schritte auf dem neuen Wanderweg Cammino delle Terre Sospese mit seinen insgesamt 90 Kilometern macht. Oder du erlebst den Nervenkitzel, eine der beiden spektakulären neuen Hängebrücken zu überqueren, die die Ränder des Tals miteinander verbinden: die Brücke im Gebiet von Molini di Sover oder die Brücke zwischen Gresta di Segonzano und Crozi di Grumes, die mit 110 Metern eine der höchsten Europas ist.