Von Weingut zu Weingut
Genussvolle Touren zu Fuß oder mit dem Rad auf den Spuren Trentiner Klassiker
„Den schönsten Weingarten Europas“ lobte einst Johann Wolfgang von Goethe die Piana Rotaliana nahe Trento. Es ist nur eines von mehreren Anbaugebieten nördlich von Trento, die im Mittelpunkt neuer Wander- und Radfahr-Exkursionen stehen. Die Avisischen Hügel, Vallagarina und Val di Cembra bieten herrliche Ausflüge mit exzellenten Genusserlebnissen mit Teroldego, Müller-Thurgau, Nosiola und Co.
Auf dem Giro del Vino 50 beispielsweise, den Besucher am besten zu Fuß erleben. Diese Route taucht auf etwa 50 km in die Piana Rotaliana ein und führt durch alle sechs Dörfer des Gebietes zwischen Salurn an der Grenze zu Südtirol im Norden und Jaufen im Valle di Cembra im Osten. Die Strecke besteht aus zwei Schleifen: die nördliche ist völlig flach, die südliche weist einige Anstiege und einen markanten Höhenunterschied aus. Das wird dann auch mit herrlichen Aussichten belohnt. Unterwegs besteht die Möglichkeit, in über 50 Weinkellern einzukehren, in denen Führungen und Degustationen angeboten werden.
Biketour für Feinschmecker: Piana Rotaliana
Die Piana Rotaliana mit dem Fluß Etsch auf der einen und den Bergen auf der anderen Seite bietet gute Bedingungen für den Anbau einer autochthonen Rebe. Das Ergebnis ist ein Rotwein mit starker Persönlichkeit und unverwechselbarem Charakter - der Teroldego Rotaliano D.O.C. Vollmundig, großzügig und elegant, dazu mit territorialem Bezug. Er war der erste offizielle Wein im Trentino mit dem Prädikat D.O.C.. In den Schlössern des habsburgischen Hofes wurde er als „Tiroler Gold“, gehandelt. Seine rubinrote Farbe soll er nach einer Legende von einem Drachen erhalten haben. Jener habe die Bevölkerung terrorisiert, worauf er vom edlen Grafen Firmian mit einer List getötet wurde. Dabei wuchsen Teroldego-Reben aus den Tropfen seines Blutes, die sich auf dem Boden verteilten. Auch Nosiola, Müller-Thurgau und Trentodoc sind typische Produkte aus diesem
Gebiet.
Am besten lässt sich der Giro del Vino 50 erleben, wenn man ihn gegen den Uhrzeigersinn läuft oder mit dem Rad fährt. Entsprechend ist auch die Beschilderung, die viele Informationen über die Beschaffenheit der Böden und über die Weine der Umgebung bietet. Der Weg ist besonders leicht mit dem Zug zu erreichen, denn der Bahnhof Trento ist nur wenige Kilometer entfernt.
Schöne Aussichten: Panoramatour in Vallagarina
Oder wie wäre es mit einer abwechslungsreichen Wanderung in den Lagarini Weingärten auf über 700 Metern Höhe? Das Vallagarina ist das größte Weinbaugebiet im Trentino. Schöne Spaziergänge zwischen barocken Dörfern, Maisfeldern, Hügeln und Terrassen begeistern hier die Besucher. Hier gibt es exzellente Weine wie den Trentodoc oder Rotweine wie Marzemino, Enantio und Foja Tonda. Eine besonders reizvolle Tour ist die Wanderug in Borgo dei Posseri in der Gemeinde Ala auf einer Höhe von 625 Metern. Der Ausflug beginnt im Weinkeller, ausgestattet mit einer Karte und einem Korb mit lokalen Produkten. Unterwegs warten schöne Panoramapunkte, stilvolle historische Bauwerke und natürlich Weinverkostungen.
Val di Cembra: für Weinliebhaber das Höchste
Nordöstlich von Trento verläuft das idyllische Val di Cembra. Bekannt ist das Tal vor allem als Weinanbaugebiet mit den höchsten Weinbergen Europas und als Heimat des Müller-Thurgau. Er gilt als der König des Aperitif und der leichten Sommerküche. Beim Wandern durch das Tal gewinnen die Besucher auch Eindrücke von der speziellen Architektur, mit der die Weinbauern unter diesen alpinen Bedingungen die Weingärten terrassierten und Wein produzieren. Ein guter Startort für Entdeckungstouren ist die Gemeinde Verla di Giovo. In der Villa Corniole begegnet man den Pellegrinis, einem überwiegend aus Frauen bestehenden Familienunternehmen, das hervorragende, weltweit bekannte Weine produziert.
In Cembra, dem Herzen des Tals können einige der am höchsten ausgezeichneten Weingüter des Trentino . Cembra Vini di Montagna ist die höchstgelegene Genossenschaftskellerei im Trentino. Nicht versäumen sollten Weinliebhaber im historischen Ortsteil Carraia den Betrieb Nicolodi Alfio. Ein leidenschaftlicher Winzer, der sich neben dem Müller-Thurgau noch mit großem Engagement für die Wiederherstellung der historischen und vergessenen Reben des Tals wie etwa dem Lagarino einsetzt.