DIE GREEN ROAD DER DOLOMITEN, INMITTEN HERBSTLICHER FARBEN

Allgegenwärtig sind die Gebirgswände der Dolomiten, des Latemar, des Catinaccio, des Sassolungo und des Sella, die die Täler Val die Fassa und Fiemme umrahmen. In dieser von steilen Felswänden geprägten Landschaft radelt man ohne große Höhenunterschiede über 50 km durch diese beiden Täler des östlichen Trentino und befährt dabei die „Green Road delle Dolomiti”, die bei der Ausgabe 2022 der Green Road Awards, dem italienischen Oscar für Radtourismus, eine besondere Erwähnung erhielt. Im Schatten der Lärchen- und Tannenwälder in der Nähe der Dörfer begleitet das fließende Wasser des Wildbachs Avisio, auf Ladinisch „la Veisc“, die Radler während der Radtour auf der gesamten Strecke. Wie alle 13 Rad- und Wanderwege im Trentino verfügt auch diese Route über eine dem Radtourismus gewidmete Infrastruktur, die die Gebiete der Talgemeinden Fiemme und Fassa ab der Grenze zur Provinz Bozen verbindet und nach dem großen Erfolg der „Green Road dell'Acqua“ erneut nachhaltige Mobilität mit Kunst, Geschichte, Kultur, Slow-Tourism, Gastfreundschaft und Natur verbindet.

Die Route

Sie beginnt am Passo di San Lugano an der Grenze zur Provinz Bozen und führt über das Val d'Aguai und Predaia durch ein weites Wiesengebiet mit zahlreichen Rastplätzen hinunter nach Castello di Fiemme. Von Molina nach Predazzo radelt man gemütlich auf einer Strecke von 20 km ohne große Steigungen, großteils entlang des Flusses Avisio. In der Ortschaft Cascata können die enormen Wassermassen des Rio di Val Moena bewundert werden, die aus einer Höhe von über 25 Metern in den kleinen See darunter stürzen. Vom Ortsteil Masi di Cavalese aus ist es mit einem kleinen Umweg möglich, über die Gemeindestraße hinauf nach Cavalese zu fahren. Der Rad- und Fußweg führt entlang der Bahnstrecke Ora-Predazzo: Die imposanten Eisenbrücken über den Avisio und den Travignolo sind hier ein interessantes Zeugnis der Architektur der Vergangenheit. Am Lago di Tesero führt die Route am Langlaufzentrum vorbei, das auch Service- und Reparaturleistungen für Fahrräder bietet. Bei Kilometer 11,5 befindet sich in der Nähe der Abzweigung nach Panchià eine charakteristische überdachte Brücke über den Wildbach Avisio, die älteste noch erhaltene ihrer Art im Trentino. Vorbei an Zanolin, Bosin und Roda, durch blühende Felder, Bauernhöfe und weitläufige Berglandschaften, erreicht man schließlich Predazzo.

Im Sommer 2020 wurde in Predazzo die neue Umfahrung des Ortes eröffnet: 5 km Radweg für sicheres Radfahren, auf dem erneut die alte Eisenbahnbrücke über den Travignolo-Bach, die 1915 gebaut und bis 1963 benutzt wurde, überquert werden kann.Der Ortsteil Forno gilt als das Tor zum Valle di Fassa.Nach Moena führt die Route weiter nach Soraga, Vigo di Fassa und Pozza di Fassa, bevor sie Mazzin und Campitello erreicht.Entlang der Strecke gibt es zwei Raststätten für Fahrradfahrer: den Bicigrill Avisio in Predazzo und einen zweiten am Ortsrand von Moena.Diejenigen, die den Radweg von Canazei in Richtung Molina befahren, können zur Rückkehr den Shuttledienst Fiemme Fassa Bike Express nutzen.

Herbstrouten

Kühlere Luft, lebhafte Farben der Natur. Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um in den Bergen auf dem insgesamt ca. 8000 km langen Radwegnetz für Mountainbikes im Trentino zu radeln.

Das Val di Sole bietet unzählige Forstwege und optimal befahrbare Trails. Es ist somit auch ideal für eine Radsportart, die aktuell besonders im Trend liegt: Gravel. Spezielle Routen auf Höhen zwischen 640 und 2.200 Metern mit einer maximalen Länge von etwa 40 km und einem Höhenunterschied von etwa 1.600 m bieten ein Erlebnis, das man unbedingt ausprobieren sollte. Eine 45 Kilometer lange Route verläuft auf Nebenstraßen und Forstwegen in der Nähe der Dörfer auf mittlerer und tiefer Höhenlage im Val di Sole von Ossana nach Cavizzana. Die zweite, ungefähr 39 km lange Route führt inmitten der Wälder des Val di Sole von Fucine di Ossana bis zum Passo Tonale.

Auf der Hochebene Altopiano della Vigolana können auf einer Strecke von 60 km die wichtigsten landschaftlichen, historischen und ökologischen Sehenswürdigkeiten radelnd erkundet werden. Die Hochebene, die an zwei Seiten von den Bergen Vigolana und La Marzola umschlossen wird, ist ein weites, sanftes Tal mit einer typisch bäuerlichen Landschaft, die im unteren Teil von Obstkulturen und Wiesen und an den Hängen von majestätischen Nadel-, Buchen- und Kastanienwäldern geprägt ist. Im Herbst erstrahlen hier die lebendigsten Farben. Der Rundweg verläuft größtenteils auf unbefestigten Wegen und verbindet eine Reihe von kürzeren Strecken, die auch zu Fuß zurückgelegt werden können. Ausgangspunkte bieten die jeweiligen Ortschaften.

Im Gebiet von Altopiano della Paganella gibt es verschiedene Strecken in den drei Zonen des Bike Parks, die dank der Seilbahnanlagen alle miteinander verbunden und an den Wochenenden sogar bis weit in den Oktober hinein geöffnet sind. Willy Wonka ist aufgrund der Umgebung, durch die er verläuft, der eindrucksvollste Trail: 4,4 km mit mittlerem Schwierigkeitsgrad, der allen Zielgruppen, von Anfängern bis Profis, bei einer Abfolge von stimmungsvollen Waldpassagen Sicherheit in Verbindung mit Spaß bietet. Besonders sind dabei der North-Shore und, noch spektakulärer, ein Canyon, in dem man dank der besonderen Landschaft, die durch die Farben des Herbstwaldes noch stärker betont wird, in eine fast märchenhafte Atmosphäre einzutreten scheint.

Im Val di Fassa ist es bis zum 29. September dank der für den Radtransport geöffneten Seilbahnanlagen möglich, die Sella Ronda MTB Tour in beide Richtungen um die monumentale Sellagruppe zu fahren. Bei dieser Tour ist eine angemessene Kondition unerlässlich, um einige der Anstiege und Abfahrten zu bewältigen, die Geschicklichkeit und Erfahrung erfordern. Die Route verläuft auf vielen speziellen Singletrails sowie auf Wegen und Forststraßen, die nicht ausschließlich von Bikern genutzt werden.

(www.sellaronda-mtb.com/)

Auf der Suche nach weiteren unentdeckten Routen in der Gardaregion im Trentino ist auch Ranzo oberhalb des Valle dei Laghi bei einer Mountainbiketour zu erreichen, die in die Hochebene Altopiano della Paganella hineinführt. Die Route beginnt im Dorf und erreicht nach einem Abschnitt auf dem Sentiero San Vili das Gebiet Bael mit Blick auf die Sarca-Schlucht, Stenico und San Lorenzo in Banale. Ein einfacher Waldweg, der die Berghütten verbindet, führt in Richtung Lago di Molveno. Am Seeufer angekommen, verläuft die Strecke dort entlang bis zum Dorf Molveno. Mit den Brenta-Dolomiten im Hintergrund führt sie weiter in Richtung Andalo und folgt dann einer Forststraße bis nach Pian Dosson. Sind die Skipisten erreicht, steigt der Weg inmitten der Weiden des Monte Gazza auf und anschließend in Richtung Margone und zurück zum Dorf Ranzo wieder hinab.