Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Im Verlauf der Geschichte haben verschiedenste kulturelle Bewegungen und künstlerische Strömungen die autonome Provinz stark geprägt. Heute berichten berühmte Museen von der Vergangenheit und geben Ausblicke in die Zukunft. Dazu gehören das Castello del Buonconsiglio und das Wissenschaftsmuseum MUSE in Trento, das Mart in Rovereto sowie, das Völkerkundemuseum „Museo degli Usi e Costumi della Gente Trentina“ in San Michele all'Adige

Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #1
Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #1
Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #2
Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #2
Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #3
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Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #4
Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart #4

Das Trentino ist wegen seiner einzigartigen Bergwelt, seiner unberührten Natur und für tolle Outdoor-Sportmöglichkeiten bekannt. Doch die Provinz beherbergt auch eine Fülle an Kulturgütern, die zu jeder Jahreszeit immense Möglichkeiten bieten, sich die Zeit mit Kunst zu vertreiben. Überall im Trentino dokumentieren große und kleine Museen die Vergangenheit, informieren über die Gegenwart oder geben einen Ausblick in die Zukunft.

Castello del Buonconsiglio

Wer sich für Land und Leute interessiert, besucht das Landeskundemuseum in Trento. Es befindet sich seit 1973 im Castello del Buonconsiglio. Die Burg ist das bedeutendste profane Bauwerk des Trentino und erzählt lokale Geschichte ab dem 13. Jahrhundert: von der Macht der Fürstbischöfe, vom Einzug des napoleonischen Heeres in Trento im Jahre 1796, vom Niedergang im 19. und von seiner neuen Blüte im 20. Jahrhundert. Hinter der Mauer mit ihren zylindrischen Bastionen erstreckt sich ein wunderschöner Park. Das Schloss selbst besteht aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Stilepochen. Über allem thront der Torre d’Augusto, der zusammen mit dem mittelalterlichen Palazzo Vecchio und seinen gotisch-venezianischen Loggias den ursprünglichen Kern des Schlosses bildet. Der Magno Palazzo stammt hingegen aus der Renaissance. Das Castello del Buonconsiglio bietet aber mehr als einen historischen Rundgang durch restaurierte Säle mit erlesenen Fresken. In seinen prächtigen Gemächern befinden sich auch ein kunsthistorisches Museum (Museo Provinciale d’Arte und Museo Storico) sowie Räume für Wechselausstellungen. (www.buonconsiglio.it)

Moderne und zeitgenössische Kunst im Mart

Wie einst Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Wolfgang von Goethe, bewundern auch heute noch Kulturinteressierte den Anblick der Herrenhäuser auf dem Corso Bettini in Rovereto. Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied: Mitten drin befindet sich, gleich dem Pantheon in Rom, eine große gläserne Kuppel aus Glas und Stahl, die den zentralen Eingangsplatz des Museums für Moderne Kunst Mart (Museo di Arte Moderna e Contemporanea) überdacht. Für die Fassaden des Gebäudes hat der Tessiner Architekt Mario Botta in Anlehnung an die Straßenkulisse aus dem 18. Jahrhundert den gelben Stein von Vicenza gewählt. Auf der ganzen Welt schätzen Kunstliebhaber die reichhaltige Sammlung repräsentativer Werke des Futurismus, der Metaphysik, des Klassizismus, der Abstraktion und anderer bedeutsamer italienischer und internationaler Strömungen des 20. Jahrhunderts. Dem Mart angeschlossen sind die Galleria Civica in Trento und das Casa Futurista di Fortunato Depero, das Futuristische Kunsthaus Fortunato Depero in Rovereto. Fortunato Depero war der bedeutendste Vertreter des italienischen Futurismus und lebte lange Zeit in Rovereto. Er hat der Stadt etwa 3.000 Objekte hinterlassen. (www.mart.trento.it)

Naturwissenschaftliches Museum MUSE

Wer genau hinschaut, erkennt es gleich: Im Profil nimmt das vom Stararchitekten Renzo Piano gestaltete Bauwerk die Umrisse der umliegenden Berge auf. Es vereint die typischen Eigenschaften eines naturhistorischen Museums mit Elementen aus den Bereichen der Naturwissenschaft. Das Konzept „anfassen und experimentieren erlaubt“ begeistert auf sechs Stockwerken tausende Besucher, die dort die Möglichkeit haben, die Geheimnisse der Welt im Allgemeinen und der Alpen im Speziellen zu entdecken. Erwachsene und Kinder gehen auf Tuchfühlung mit Dinosauriern, erkunden die heimische Flora und Fauna, berühren einen Gletscher, marschieren durch tropische Landschaften und lauschen den Geräuschen des Waldes. Wissen und Wissenschaft werden so auf spannende, unmittelbare und interaktive Weise vermittelt. (www.muse.it)

Einblick in die Trentiner Kultur im Völkerkundemuseum

Wer mehr über die Trentiner Kultur, über die Menschen und ihr Leben in der alpinen Bergwelt lernen möchte, darf einen Besuch im Museum der Sitten und Gebräuche des Trentinos in San Michele all‘Adige nicht verpassen (Museo degli Usi e Costumi della Gente Trentina). Im ehemaligen Augustinerkloster aus dem 13. Jahrhundert tauchen Gäste in die Trentiner Kultur ein. Auf fünf Stockwerken erzählen mehr als 12.000 Exponate von den Bräuchen und dem Leben in der norditalienischen Provinz. Die Besucher erfahren, wie die Bauern vor Jahrhunderten Landwirtschaft betrieben und wie Holz, Eisen, Kupfer und Keramik verarbeitet wurden. Zudem widmet sich das Museum ebenso religiösen Themen, der Musik und der Folklore. Es ist nicht nur eines der wichtigsten Völkerkundemuseum in Italien, sondern in ganz Europa. (www.museosanmichele.it)

Schlösser und Burgen

Im Trentino zeugen mehr als 200 Schlösser, Burgen und Herrenhäuser von der Glorie einer vergangenen Zeit. Einige Anlagen wurden aufwändig restauriert, von anderen stehen nur noch Ruinen, manche beherbergen ein Museum, andere ein Restaurant. Neben dem Castello del Buonconsiglio in Trento, dem Castel Beseno im nahen Vallagarina, beeindruckt das Castello di Rovereto mit trutzigen Mauern und mit dem Kriegsmuseum Museo Storico Italiano della Guerra. Immer den Adige entlang, thront hoch über Avio die gleichnamige Burg, auch Castello di Sabbionara genannt. Von der glorreichen Vergangenheit des Val di Non hingegen erzählt das Castel Thun, das Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut und Sitz der mächtigen Familie Thun war. In den Valli Giudicarie versetzt das gut erhaltene Castel Stenico, eine der ältesten Festungsanlagen der Region, die Besucher in eine andere Zeit. Die Geschichte der Burg ist eng mit jener der Fürstbischöfe von Trento verbunden, die bis ins 18. Jahrhundert ihre Besitzer waren.

Weitere Informationen unter: www.visittrentino.info/de/erleben/kunst-und-kultur