Palazzo Nero
Berühmt-berüchtigt für den Hexen-Scheiterhaufen, der Palazzo Nero war Sitz der Gerichtsbarkeit im 15. Jh.
Sein Name, Palazzo Nero - der schwarze Palazzo - leitet sich höchstwahrscheinlich lediglich von der Farbe her, die die zahlreichen Brände, die während der Bauernaufstände im 15. Jh. gelegt wurden, an den Wänden hinterlassen haben. Sein Ruhm ist allerdings traurigerweise mit dem Scheiterhaufen des Jahres 1614 verbunden, der auf dem gegenüberliegenden Platz errichtet worden war, um zehn Frauen, die der Hexerei beschuldigt waren, bei lebendigem Leib zu verbrennen. Das Gebäude steht in einer, das Val di Non beherrschenden, Position, in unmittelbarer Nähe des Zentrums von Coredo, das zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert Sitz der Hauptmänner des Val di Sole war. Es weist eine jahrhundertealte Geschichte auf: Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde es auf Geheiß des Fürstbischofs Georg II. Haak von Themeswald als Sitz des Gerichtes errichtet.
Von besonderem Wert ist der Gerichtsaal, ausgeschmückt mit einer Serie von Fresken im gotischen Stil, die von den Artus- und Karolingersagen inspiriert waren, die zu Beginn des 20. Jh. wieder zum Vorschein kamen. Unter ihnen ist besonders der Zyklus der Geschichte der Hl. Genoveva bemerkenswert. Den finalen Triumph der Königin von Frankreich, die fälschlicherweise des Ehebruchs angeklagt worden war, stellt ein Zyklus in moralisierendem Ton dar, der gut zur Gerichtsfunktion passt, die sich in dem alten Saal entfaltete.