Eremo di San Colombano
In den Felsen gebaut: die beeindruckende Einsiedelei San Colombano
Die in den Felsen gebaute Einsiedelei liegt in der Gemeinde Trambileno, unweit von Rovereto. Nach Überqueren der Schlucht über den Leno führen 102 in den Felsen gehauene Treppenstufen zur Klause. Sie wurde 1319 gebaut und nach dem irischen Heiligen Columban benannt, der von 543 bis 615 lebte. Überlieferungen zufolge soll dieser einen Drachen getötet haben, der die Höhle bewohnte.
Auf halber Höhe der Felswand befinden sich einige natürliche Höhlen, die ab 753 von einem Eremiten genutzt wurden, der vermutlich aus dem Kloster von Bobbio stammte. Zwischen Ende des 10. und Beginn des 11. Jahrhunderts wurde am Grottenzugang unter einem natürlichen Dach aus Felsgestein eine kleine Kirche errichtet. Die Klause, die auch die Bezeichnung „Grotte des Eremiten" trägt, wurde bis 1782 genutzt. Als der Brauch der Eremitage abgeschafft wurde, kümmerten sich die Talbewohner um die Einsiedelei.
Die Autonome Provinz Trient hat 1996 Restaurierungsarbeiten durchführen lassen, vor allem im Inneren der Klause. Heute erstrahlt die Einsiedelei wieder in ihrem alten Glanz. Eindrucksvoll sind die Freskomalereien, die den Kampf zwischen dem Hl. Columban und dem Drachen sowie das Paradies darstellen. Ein Gemälde der Madonna und der Heiligen aus dem 15. Jahrhundert steht auf dem Hochaltar. Neben zahlreichen Votivgaben beherbergt die Klause viele alte Inschriften, die Anrufungen von Heiligen enthalten.
Sie zeugen von den Pilgern, die im Laufe der Jahrhunderte diese Wallfahrtskirche besuchten. Jedes Jahr zu Weihnachten wird ein beeindruckender Fackelzug mit anschließender Messe organisiert.