Viele Arten sind in der Natur schwer zu beobachten, aber ein Spaziergang vom Talboden bis auf die Berggipfel ist in jedem Tal der Dolomiten zweifellos voller Überraschungen. Wandert man von einer niedrigen Höhe aus, ist es nicht ungewöhnlich in Laubwäldern trillernde Meisen und „lachende“ Spechte zu hören, die in diesem Gebiet der Alpen weit verbreitet sind.
Auf den Lichtungen am Waldrand kann man zuweilen einem ängstlichen Schatten begegnen, der nach einem forschenden Blick mit großen Sprüngen entkommt: Es ist das Rehwild, das in den Wäldern der Zentral-Ost-Alpen in großer Zahl vorhanden ist. Es ist eine der fünf Huftierarten, die das Dolomitengebiet bevölkern, zusammen mit dem majestätischen Hirsch, dem Mufflon und, höher gelegen, dem Steinbock und den Gämsen. Vor allem letztere sind übliche Bewohner der Hochalmen: Ihnen zu begegnen ist einfach, vorausgesetzt, man wandert still, in den frühen oder späten Tagesstunden und mit wachsamem Auge, um ihren gut getarnten Körper ausfindig zu machen.