Auf zwei Rädern von den Dolomiten zum Lago di Garda

Mit dem Fahrrad durch die Landschaft der Dolomiten bis zum weiten Blau des Gardasees

Sie möchten in die Pedale treten, ohne dass dabei Langeweile aufkommt? Dann schwingen Sie sich in den Sattel und erkunden Sie den DoGa: den Dolomiti-Garda-Radwanderweg. Zweifellos die umweltfreundlichste und vor allem eine herrlich entspannte Art, die Täler des westlichen Trentino zu erleben. Der DoGa startet in Malé, im Val di Sole, und führt Sie bis zum Seeufer in Riva del Garda.

Der DoGa ist ein Radwanderweg, an dem auch weniger erfahrene Radfahrer ihren Spaß haben. Denn es gibt zwei verschiedene Routen: Sie können zwischen der komplette Strecke oder der „Dolce Vita“-Route wählen, die einige Anstiege wie den Passo Daone vermeidet. Wenn Sie eher weniger trainiert sind, können Sie die Strecke auch mit einem E-Bike in Angriff nehmen und die Fahrt mit viel weniger Anstrengung genießen. Worauf warten Sie noch?

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

#1 - Die Reiseroute

Der klare Himmel und die frischen Täler des Val di Sole sind der Ausgangspunkt: Wer die Berge noch nicht liebt, der wird sich hier verlieben! Malé ist der perfekte Start für die Tour. Zwischen Apfelplantagen und den Berggruppen von Cevedale und Presanella erwartet Sie ein faszinierendes Lichtspiel kontrastreicher Farben.

Machen Sie einen kurzen Halt in Val Meledrio, dem Tor zu den Brenta-Dolomiten, wo der erste „Aufstieg“ der Tour auf Sie wartet. Von hier geht es hoch nach Prato Carlo Magno, dem höchsten Punkt der Radroute. Es folgt eine herrlich lange Abfahrt von Madonna di Campiglio nach Tione. Zu Ihrer Linken die imposanten gelblich-grauen Wände der Brenta-Dolomiten; zu Ihrer Rechten die dichten Wälder der Adamello-Presanella-Täler. Es ist eine traumhaft schöne Szenerie, die Sie alle Anstrengungen vergessen lassen wird, die der Anstieg auf den 1.600 m hohen Gipfelpunkt zuvor gekostet haben mag.

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

Unterwegs bietet sich ein kurzer Abstecher zu den Vallesinella-Wasserfällen an, um dort die kühle, frische Luft zu genießen. Oder sie pausieren auf den sonnigen Weiden des Val Brenta. In Pinzolo angekommen, sollten Sie sich die Nardis-Wasserfälle im Val di Genova nicht entgehen lassen, ehe es weiter nach Villa Rendena und Tione geht. Von Tione aus verwandelt sich die Landschaft erneut: Von den steilen Tälern des Val Rendena rollen Sie nun in die grüneren und weicheren Regionen des Val Lomasone.

Sie haben es fast geschafft! Jetzt geht es nur noch bergab, ab dem Ballino-Pass spüren Sie bereits die Brise der Seen, zuerst des Lago di Tenno und schließlich des Lago di Garda. Auf Riva del Garda zukommend, weitet sich die Landschaft – die alpine Flora wird nun mediterraner.

Sie haben 2.260 Höhenmeter im Aufstieg und 2.920 Höhenmeter im Abstieg zurückgelegt und dabei 3 Pässe sowie 4 Täler überwunden. Jetzt ist es Zeit, sich an den Ufern des Gardasees auszuruhen. Vielleicht können Sie ja noch einen Tag länger bleiben, um beim Windsurfen oder Segeln zu entspannen?!

Die Dolomiti-Garda Alpine Cycling Route: 110 km Radweg – abwechslungsreich und unvergesslich.

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

#2 - Ein Fahrradabenteuer für jedermann

Sie können den DoGa-Radweg an einem Tag bewältigen oder ihn in mehrtägige Etappen aufteilen, so dass Sie immer wieder pausieren und die umliegenden Dörfer, Täler sowie den Adamello-Brenta-Park besuchen können. Es sind drei Alpenpässe zu überqueren, die Sie mit eigener Muskelkraft oder etwas leichter mit dem E-Bike erklimmen können. Wem das zu viel ist, der kann sich mit der Alternativroute „Dolce Vita“ den Daone-Pass zwischen Pinzolo und Preore ersparen, was die Strecke deutlich einfacher macht.

Mit dem Bike-Shuttle zwischen Dimaro und Campiglio können Sie zudem die erste Bergetappe überspringen und direkt in Madonna di Campiglio starten, um dann fast die gesamte Strecke bergab zu fahren.

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

#3 - 8 faszinierende Orte und 4 Täler

Der DoGa-Radweg ist eine Route, die es verdient, auf mehrere Tage aufgeteilt zu werden. Wenn Sie Ihre Reise mit Übernachtungen in den Unterkünften für Radfahrer planen, haben Sie mehr Zeit für Besichtigung der schönsten Orte – so wie Malé im Val di Sole mit seinen Apfelplantagen oder das für seine Sonnenuhren berühmte Monclassico.

Nach dem Passo Carlo Magno und Madonna di Campiglio kann man im Val Rendena (mit einem kurzen Umweg)  einige Zeit bei den Vallesinella-Wasserfällen oder im Val Brenta verbringen; Orte, an denen die Natur ihre ganze Schönheit entfaltet. Hinter Pinzolo sind die Nardis-Wasserfälle eine Besuch wert. Das Val di Genova im Granitgebiet der Adamello-Gruppe bildet dabei einen interessanten Kontrast zum Dolomitgestein der nahen Brenta.

In den Valli Giudicarie sollten Sie sich das Schloss von Stenico jenseits der Wasserfälle des Rio Bianco, den Bosco Arte und die Limarò-Schlucht nicht entgehen lassen, um dann nach Ponte Arche und ins Val Lomasone zu radeln.  Hier sind zwei köstliche Slow-Food-Spezialitäten zuhause: Die Noce bleggiana (süßliche Walnuss) und Ciuighe del Banale (traditionelle Salami) machen jede Essenspause zum Hochgenuss!

Nur noch ein Stückchen weiter: schon wartet der Lago di Tenno. Ideal für eine Rast und vielleicht auch ein erfrischendes Bad, als letzte Station vor Riva del Garda – der Hauptstadt der Outdoor-Aktivitäten. Nun können Sie sich entspannen und nach den zurückgelegten Kilometern in aller Ruhe das mediterrane Flair genießen.

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

#4 - Der Adamello-Brenta-Park

Mehr als die Hälfte des DoGa-Radweges führt durch die unberührte Schönheit des Naturparks Adamello-Brenta. Die Route kreuzt die Verwerfungslinie zweier kontraststarker Gesteinsarten: der Granit (Tonalit) des Adamello auf der orographisch rechten Seite, wo die Berge mit dem Gipfel der Presanella auf 3.556 m ansteigen; und das Sedimentgestein Dolomit der Brenta, die sich auf der gegenüberliegenden Seite auf bis zu 3.150 m Höhe erhebt.

Das Symbol des Naturparks ist der Bär. Ihn können Sie in den Besucherzentren näher kennenlernen – und mit etwas Glück rund um Carisolo sogar in freier Wildbahn beobachten.

 

Madonna di Campiglio - Entdecken Sie die Nardis-Wasserfälle

#5 - Rauschende Wasserfälle

Wasser ist das Hauptelement in den vier Tälern, die der DoGa durchquert. Wenn Sie Wasserfälle mögen, sind Sie hier genau richtig. Die Vallesinella-Wasserfälle von Campiglio sind noch immer ein verstecktes Juwel. Im Val di Genova führt ein kurzer Abstecher zu den Nardis-Wasserfällen, die über 100 m hoch sind. Im gleichen Tal befinden sich die Wasserfälle von Pedruc, Casol, Lares und Folgorida sowie die Gletscher, aus denen der Fluß Sarca entspringt.

Do-Ga-Radweg: mit dem Rad von den Dolomiten zum Gardasee

#6 -  Ein Bad im Lago di Tenno

Hier sind Sie etwa 95 Kilometer von Malè entfernt – es ist also höchste Zeit für eine Pause und ein Bad. Es gibt wohl kaum etwas Schöneres, als im Sommer in den Lago di Tenno zu springen. Der türkisfarbene See ist umgeben von mediterranem Buschwald; sein klares Wasser ist eine Oase der Ruhe. Und nicht weit entfernt, liegt Canale, ein perfekt erhaltenes mittelalterliches Dorf, dessen gepflasterte Gassen zahlreiche Künstler aus ganz Europa angezogen haben.

Wenn Sie zufällig im August in Canale sind, erleben Sie die Veranstaltung „Rustikales Mittelalter“ – die das Leben der Vergangenheit im Dorf nachstellt. Und verpassen Sie nicht das Dorf Frapporta, denn von hier aus erblicken Sie erstmals Ihr malerisches Endziel: den Lago di Garda.

Schloss Stenico. Einige Reihen von Lärchen und Tannen verdecken teilweise die Sicht. Im Vordergrund, unscharf, Blätter in den Farben des Herbstes.

#7 - Burgen und Schlösser

Diesen Stopp sollten Sie nicht verpassen. Einst die Sommerresidenz des Bischofs von Trient, dominiert das Schloss von Stenico wie eine uneinnehmbare Festung das Tal von Terme di Comano. Im Laufe der Jahrhunderte hat dieses Anwesen den Fürsten die Herrschaft über die Giudicarie-Täler ermöglicht. Heute ist das Schloss, das im Jahr 1163 erbaut wurde, Teil des Schlossmuseums Buonconsiglio.

Im Val di Sole können Sie zwei weitere Burgen besichtigen: Zum Einen die Burg Caldes, gleich flussabwärts von Malé – der Legende nach wurde hier die Prinzessin von Thun gefangen gehalten; und in Ossana die Burg San Michele, die auf einem Felssporn erbaut wurde und als Kontrollstelle für Waren diente, die vom Passo Tonale ins Val di Sole kamen.

Der DoGa-Radwanderweg

Der DoGa-Radwanderweg

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Veröffentlicht am 24/01/2024