Klimt und die italienische Kunst
Im Mart von Rovereto vom 15. März bis 27. August 2023
FRÜHLING 2023 - Welchen Einfluss hatte der Vater der Wiener Secession, Gustav Klimt, auf die italienische Kunst des frühen 20. Jahrhunderts? Das Mart ist Ausgangspunkt für die Ausstellung „Klimt und die italienische Kunst“ (“Klimt e l’arte italiana”), die vom 15. März bis 27. August 2023 in Rovereto gezeigt wird.
Der Höhepunkt der Ausstellung sind zwei der bedeutendsten Werke des Meisters des Jugendstils, die ausnahmsweise gemeinsam in Rovereto zu sehen sind: Judith II und Die drei Lebensalter der Frau. Zwei ikonische Gemälde, die den Mittelpunkt einer Ausstellung mit rund 200 Werken aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen bilden.
Die von Beatrice Avanzi kuratierte und von Vittorio Sgarbi konzipierte Ausstellung zeigt Werke von rund 40 Künstlern, darunter Vittorio Zecchin, Felice Casorati, Galileo Chini, Luigi Bonazza, Luigi Ratini und dem Bildhauer Adolfo Wildt.
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weiterDie Ausstellung „Klimt und die italienische Kunst“ in Rovereto
Wie eingangs erwähnt, sind die zwei berühmten Meisterwerke Judith II und Die drei Lebensalter der Frau aus der Galleria Internazionale d'Arte Moderna in Ca' Pesaro und der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom der Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung im Mart.
Ausgehend von diesen beiden aus italienischen Galerien stammenden Gemälden analysiert die Ausstellung das Werk italienischer Maler und Bildhauer, die sich von Gustav Klimt und der Wiener Secession inspirieren ließen.
Anhand von rund 200 Werken aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen zeigt das Mart ein vielfältiges und komplexes Panorama, in dem verschiedene Kunstgattungen - von der Malerei bis zum Kunstgewerbe - im Zeichen eines luxuriösen, verführerischen und dekadenten Geschmacks gleichberechtigt nebeneinander bestehen.
Die Ausstellung präsentiert rund 40 Künstler, darunter in Venedig tätige Maler wie Vittorio Zecchin – auch als „italienischer Klimt“ bezeichnet – oder die jungen „Dissidenten“ von Ca' Pesaro wie Felice Casorati, aber auch einige, die an den großen dekorativen Werken für die Biennale beteiligt waren, wie Galileo Chini.
Zu sehen sind auch Werke des Triestiners Vito Timmel und der Trentiner Künstler Luigi Bonazza, Luigi Ratini und Benvenuto Disertori. Von der österreichischen und deutschen Secession inspiriert war das Werk des Bildhauers Adolfo Wildt, der von Kritikern auch als „Klimt der Bildhauerei“ bezeichnet wird.
IMAGE BELOW: Felice Casorati, La preghiera, 1914, Musei civici di Verona, Galleria d'Arte Moderna Achille Forti
Klimt und Italien
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere nahm der Österreicher Gustav Klimt (1862-1918), Begründer der Wiener Secession, 1910 an der Biennale von Venedig und 1911 an der Internationalen Ausstellung in Rom teil, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Einigung Italiens veranstaltet wurde.
Damals beeinflusste sein sehr persönlicher und innovativer Stil eine ganze Generation von Künstlern, die in den Jahren von 1910 - 1930 ihre Ausdrucksweise, inspiriert von den Werken des Wiener Meisters, tiefgreifend erneuerten.
Im Übrigen stand Klimt selbst im Erbe der italienischen Tradition, was die Ausstellungskuratorin Beatrice Avanzi im Katalog als eine Art von „Kurzschluss“ bezeichnet. Es ist unzweifelhaft, dass einige seiner bekanntesten Werke im Anschluss an seine zahlreichen Reisen nach Italien entstanden sind, bei denen er u. a. den Markusdom und die Mosaiken von Ravenna besichtigte, die ihn zu den Goldtönen, den Verzierungen und der Flächigkeit inspirierten: Elemente, die einige der bekanntesten Werke des Vaters der Secession charakterisieren.
COVER: Gustav Klimt, Giuditta II, 1909, Fondazione Musei Civici di Venezia, Galleria Internazionale d'Arte Moderna di Ca' Pesaro
IMAGE BELOW: Luigi Bonazza, La leggenda di Orfeo - Rinascita d'Euridice - Morte d'Orfeo, 1905, Mart, Deposito SOSAT